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Musiktherapie
Erinnerungen wecken, Geborgenheit schenken, Stress abbauen und Emotionen auslösen. Das alles kann Musik bei Menschen bewirken. Diese Funktionen macht sich die Musiktherapie zunutze. Auch am Inselspital in Bern wird Musiktherapie eingesetzt. Wir begleiten diese Woche zwei Therapeutinnen bei ihrer Arbeit und hören, auf welche Arten Musik Patientinnen und Patienten hilft und was im Gehirn des Menschen passiert, beim Musik hören und Musik machen.
«Wenn wir Musik hören, fängt das Hirn in ganz vielen verschiedenen Regionen an zu funken, Synapsen werden aktiv. Das zeigen auch bildgebende Verfahren in der Medizin, dass nicht nur eine sondern ganz viele Regionen im Gehirn Klänge und Töne verarbeiten», erzählt Musiktherapeutin Betty Legler. Sie arbeitet im Inselspital auf der Neonatologie.
Musiktherapie bei Neugeborenen
Auf der Station sind Neugeborene, die besonderen Behandlungen oder Überwachung brauchen. Für die Neugeborenen ist Musik nicht nur für die Stimulation wichtig, sondern auch für Entspannung im energieraubenden Spitalalltag. «Die ganzen Apparaturen die die Kinder aushalten müssen, der Lärm, das Licht, die vielen Menschen die sie berühren. Das braucht Energie. Musiktherapie hilft dabei, all das auszublenden. Ruhe zu bringen, so dass das Kind weniger Stress hat und so besser wachsen und gedeihen kann.»
Musiktherapie bei Erwachsenen
Auch bei Erwachsenen trägt Musik zur Entspannung bei, schafft angenehme Momente im sonst oft fordernden Alltag mit Krankheit und Schmerzen. Bettina Kandé arbeitet als Musiktherapeutin auf der onkologischen Station, mit Krebspatientinnen und -patienten sowie auf der Palliativstation, mit Menschen am Lebensende. «Musiktherapie ist sehr vielfältig. Es kommt sehr auf die einzelne Person darauf an, was sie braucht.» Musiktherapie sei nicht einfach Beruhigungsmusik. «Es geht darum mit den Menschen in Beziehung zu treten. Oft reicht es schon aus einfach über Musik zu sprechen und die Menschen erzählen aus ihrem Leben und von schönen Erinnerungen», so Bettina Kandé. Musik helfe Patientinnen und Patienten, ihre Gefühle wieder wahrzunehmen oder auch selbst wieder aktiv zu werden, wenn sie Instrumente spielen oder selber Lieder auswählen können, die ihnen etwas bedeuten. «Musik hat eine aktivierende Wirkung. Schon einige Klänge können eine ganz andere Atmosphäre schaffen. Dazu kommt, dass der Hörsinn gemeinsam mit dem Tastsinn oft bis zum Schluss vorhanden ist, auch wenn Menschen nicht mehr sprechen oder sehen können.»
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