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Odermatt überholt Zurbriggen - kein Schweizer hat mehr Weltcupsiege geschafft

Marco Odermatt ist auch im Riesenslalom in Alta Badia der Beste. Mit Sieg Nummer 41 im Weltcup schafft er eine besondere Marke, er ist damit der beste Schweizer Skirennfahrer aller Zeiten

Es tönt nach Banalität. "Odermatt lässt sich ein weiteres Mal durch nichts aufhalten", ist hier und dort zu hören. Ja gut, natürlich ist der Innerschweizer auch in Alta Badia der logische Sieger - oder vor allem auf diesem Hang, auf dem er in besonderem Mass den Ton angibt, auf dem er zum vierten Mal am Stück und zum fünften Mal insgesamt den Riesenslalom gewonnen hat.

Aber nein, diese aussergewöhnliche Erfolgsquote auf der Gran Risa ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Der Termin liegt für Odermatt eigentlich ungünstig, zumal der Klassiker unmittelbar auf Abfahrt und Super-G in Gröden folgt, für den Nidwaldner im Vergleich zur lediglich in den technischen Disziplinen oder sogar ausschliesslich im Riesenslalom antretenden Konkurrenz der Abstecher ins Südtirol einem wahren Kraftakt gleichkommt.

Neben der hohen physischen Belastung bringt der Disziplinen-Wechsel die Umstellung von den langen auf die kürzeren Ski mit sich - und mit ihr selbstredend Anpassungen im Bewegungsablauf, die die viel engeren Radien erfordern. Und wenn sich wie am Sonntag vor dem ersten Durchgang Diskussionen um den Zustand der Piste einstellen, wenn Odermatt und viele andere Fahrer die Bedingungen anzweifeln, sich um die Sicherheit sorgen, das Risiko als zu gross einschätzen, dann ist die Sachlage selbst für Odermatt im obersten Segment des Zumutbaren einzuordnen.

Odermatt hielt an seiner Kritik an der Pisten-Beschaffenheit nach seiner ersten Fahrt fest; für ihn war der Zustand der Strecke "am Limit". Rang 3 hatte Odermatt nach halbem Pensum eingenommen, 19 Hundertstel betrug sein Rückstand auf den führenden Kroaten Filip Zubcic, etwas schneller war auch der Norweger Alexander Steen Olsen.

Doch Odermatt wäre nicht Odermatt, hätte er auch für solch knifflige Aufgaben nicht eine Lösung parat - umso mehr die Verhältnisse im zweiten Lauf besser waren. Er sprach von einer gleichmässigeren Unterlage. "Das gab mir Vertrauen, um angreifen zu können." Der grosse Meister fühlte sich auch in der Rolle des Jägers pudelwohl. Er blies in seinem Revier zur (Aufhol-)Jagd - und wie.

Er tat das, was er schon so oft tat. Er liess eine sehr schwierige Aufgabe leicht aussehen, schien mit dem Berg zu spielen, fuhr Bestzeit und errang Sieg Nummer 41 im Weltcup mit 85 Hundertsteln Vorsprung - auf einen Fahrer, der über sich hinauswuchs. Der Franzose Léo Anguenot, der Rang 13 als bisheriges Bestergebnis im Weltcup ausgewiesen hatte, kam Odermatt zeitmässig überraschend am nächsten. Steen Olsen, Gewinner des Riesenslaloms Ende Oktober auf dem Rettenbach-Gletscher oberhalb von Sölden, komplettierte das Podium. Zubcic fiel auf Platz 4 zurück.

Zweitbester Schweizer war Gino Caviezel. Er konnte sich im zweiten Durchgang um 11 Ränge auf Platz 12 vorarbeiten. Loïc Meillard ging den umgekehrten Weg. Er rutschte von Rang 10 auf Platz 16 ab und fand sich damit unmittelbar vor Luca Aerni wieder, der eine Woche nach Rang 4 im Riesenslalom in Val d'Isère eine weitere Kostprobe der Fortschritte in seiner zweiten Disziplin gab. Weltcup-Punkte sicherte sich auch Fadri Janutin mit Platz 25. Thomas Tumler schied nach starken ersten Schwüngen im zweiten Durchgang aus.

Sieg Nummer 41 - eine besondere Zahl. Odermatt nannte sie einen Meilenstein, sie machte ihn zum erfolgreichsten Schweizer im Weltcup. Dank ihr steht er nun auch über Pirmin Zurbriggen, dessen Bestmarke er am Samstag mit seinem Triumph in der Abfahrt auf der Saslong egalisiert hatte. Früher, so erzählte der Innerschweizer, sei ihm diese Zahl nicht wichtig gewesen. Doch in den vergangenen Jahren habe er gesehen, dass sie für ihn erreichbar sei. Es sei deshalb schon ein Ziel gewesen, diese Marke zu übertreffen.

Den Walliser überflügelt zu haben, ist für Odermatt umso besonderer, zumal er schon als kleiner Bub mit dem einstigen Dominator Kontakt gehabt hat und dessen Sohn Elia für ihn ein sehr guter Teamkollege gewesen ist. Mit dem Filius hat er während einigen Jahren das Zimmer - und im Riesenslalom in Alta Badia auch einmal den Rang geteilt. Platz 31 haben die beiden Kumpels damals belegt.

Jenes Rennen ist sieben Jahre her. Knapp zwei Jahre danach hat Odermatt im Weltcup ein erstes Mal gewonnen. Mit dem Sieg im Super-G in Beaver Creek, Colorado, hat er seine Karriere richtig lanciert. Aufhalten hat er sich seither selten lassen.

SDA

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