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Schlosswil: 1600 Unterschriften gegen Schulschliessung eingereicht
Am Freitagnachmittag fand in Grosshöchstetten die Übergabe der Petition "Pro Schule Schlosswil" statt. "Insgesamt haben über 1600 Personen unterschrieben. Davon alleine 800 aus der Gemeinde Grosshöchstetten", schreibt Simon Grünig vom Ortsverein Schlosswil.
Mit den Unterschriften wurde auch ein Brief an den Gemeinderat abgegeben. In diesem präsentiert der Orstverein seine Forderung und Lösungsansätze. "Unserer Ansicht nach nehmen die Behörden mit dem Schliessungsentscheid ihre in der Gemeindeverfassung festgeschriebene soziale Verantwortung nicht wahr", schreibt der Verein im Brief. Die Bürger*innen erwarteten vom Gemeinderat, dass die Identifikation mit der Gemeinde und die Wahrnehmung der Ortsteile Schlosswil und Grosshöchstetten als Gemeinschaft, auch als Aufgabe wahrgenommen und umgesetzt werde. So stehe es im Leitbild der Gemeinde.
"Mehrmals wird im Zusammenhang mit den untersuchten Lösungsvarianten zu den sinkenden Schülerzahlen erwähnt, es gehe um alle Schüler*innen der gesamten Gemeinde. Wir kommen jedoch zum Schluss, dass die Varianten vom Gemeinderat nur als umsetzbar betrachtet werden, wenn dabei die Schüler*innen aus Grosshöchstetten keinen Nachteil erfahren", schreibt der Verein. Die gewählte Variante führe bei den Schüler*innen aus Schlosswil zu einschneidenden und prägenden Umwälzungen.
Basisstufe in Schlosswil
Die Petitionär*innen schlagen dem Gemeinderat ein Lösung vor: "Am Standort Schlosswil wird per Schuljahr 23/24 die Basisstufe eingeführt. Nach Bedarf werden ab dem Schuljahr 26/27 die Klassen 3 bis 6 zu einer Klasse zusammengeschlossen. Parallel dazu werden in Grosshöchstetten die Klassen, welche bis im Jahre 2019 noch eröffnet wurden, nach und nach wieder geschlossen. Mittelfristig werden hier gleich viele Parallelklassen über alle Jahrgänge der Primarstufe angestrebt."
Zudem könnten in Grosshöchstetten die Klassen nicht mehr wie bis anhin nach ABC eingeteilt werden, sondern nach Wohnquartier. "Damit würde sich auch die Möglichkeit bieten, alle Kinder vom Kindergarten bis beispielsweise zur 4. Klasse zusammen zu lassen und erst danach neu einzuteilen." Mit der Basisstufe in Schlosswil könnten alle Kinder im eigenen Dorf über kurze Schulwege zur Schule gehen, so der Ortsverein.
Gemeindepräsidentin Christine Hofer sagt dazu, dass die Arbeitsgruppe die Lösung "Basisstufe" ebenfalls angeschaut habe und zum Schluss kam, dass dies kein gangbarer Weg sei: "Natürlich nehmen wir den Ortsteil Schlosswil ernst. Gerade deshalb wird die ganze Situation rund um die Schule auch so genau geprüft", so Hofer gegenüber neo1.
"Runder Tisch" gefordert
Die Petitionär*innen fordern den Gemeinderat dazu auf, sich mit ihnen "an einen runden Tisch zu setzen, um die Lösungsmöglichkeiten zum Erhalt des Schulstandortes Schlosswil zu diskutieren." Bis in zwei Wochen wollen sie vom Gemeinderat wissen, ob er auf die Petition eintritt oder nicht. Dieser wird an seiner Sitzung am 9. März darüber beraten. (bern-ost.ch/neo1)
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