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Schweiz verliert Bronzespiel gegen Tschechien

Das Schweizer Männer-Nationalteam reist ohne Medaille von der WM in Helsinki (FIN) ab. Gegen Tschechien verspielen die Schweizer im Bronzespiel einen Zwei-Tore-Vorsprung und verlieren in der Verlängerung mit 3:4.

Wie schon an der letzten WM 2018 in Prag trafen die Schweiz und Tschechien in Helsinki zweimal aufeinander – nach der Gruppenphase auch im Bronzespiel. Es sind zwei Teams, die sich kennen, was man im taktisch geprägten ersten Drittel eindeutig merkte. Es gab kaum Räume für Offensivaktionen. Die Schweiz war öfter in Ballbesitz, Torhüter Pascal Meier musste hingegen fast die grösseren Chancen abwehren als sein tschechisches Gegenüber Lukas Bauer. So war es ein Fehler von Stefan Hutzli, der den Tschechen das erste Tor ermöglichte, als er den Ball im eigenen Slot an Marek Beneš verlor. Dieser spielte zum freistehenden Josef Rýpar, der mühelos zum 1:0 traf. Der Schweiz gelang fünf Minuten später der Ausgleich. Endlich tat sich eine Lücke in der tschechischen Offensive auf, der aufgerückte Verteidiger Christoph Camenisch traf nach einem Querpass von Nicola Bischofberger.

Taktische Fesseln nur kurz gelöst

Kurz vor der ersten Pause kam die Schweiz zu einer Überzahl-Gelegenheit. Doch die Tschechen kamen zu einem Konter, der nur regelwidrig gestoppt wurde. Filip Langer trat an zum Penalty gegen Meier, machte aber einen Haken zu viel – weiterhin stand es 1:1. Tschechien hatte aber noch eine weitere grosse Möglichkeit zum Shorthander, ehe sich die Schweiz endlich festsetzen konnte. Die Strafe endete am Anfang des zweiten Drittels aber ohne Tor und so fielen die beiden Mannschaften wieder in den Trott der ersten Viertelstunde: Die Schweiz war mehrheitlich am Ball, Tschechien hatte die etwas gefährlicheren Chancen.

In der 33. Minute fiel das 2:1 für die Schweiz durch ein tschechisches Eigentor: Stefan Hutzli legte einen hohen Ball im Slot auf die Seite zu Manuel Maurer, dieser spielte den Ball zurück in die Mitte, wo ein Gegner ihn ins eigene Tor ablenkte. Dieser Treffer war eines der wenigen Highlights im Mitteldrittel, wobei Tim Braillard dank einem ausnahmsweise sehr hohen Schweizer Pressing kurz nach dem 2:1 eine sehr gute Chance hatte.

Langer schiesst seine Farben ins Glück

Im dritten Drittel war es die in Führung liegende Schweiz, die mit mehr Vorwärtsdrang startete. Jan Zaugg hatte eine erste gute Möglichkeit und in der 42. Minute spielte Michael Schiess den Ball zurück zu Jan Bürki, der mit einem gezogenen Schuss in die weite Ecke zum 3:1 traf. «Ich hatte das Gefühl, dass wir bis zu diesem Moment die bessere Mannschaft waren, doch dann wollten wir das 3:1 einfach über die Zeit bringen», sagt Bürki nach dem Spiel. «Mit Ball sind wir dann zu passiv, zu wenig mutig. Wir haben nur noch verteidigt. Angriff ist immer noch die beste Verteidigung.» Die Tschechen, nach der zweiten Pause nur noch mit zwei Linien, legten ihrerseits einen Zacken zu. In der 47. Minute feierte Meier erst eine weitere starke Parade, war zehn Sekunden später aber dennoch geschlagen: Havlas verkürzte aus dem hohen Slot zum 2:3 aus Sicht der Tschechen.

So nahm die Schweiz die letzten zehn Minuten mit einer knappen Führung in Angriff – was das taktische Geplänkel der ersten beiden Drittel etwas durchbrach, da die Tschechen nun logischerweise mehr machen mussten, als gegen ein auf Ballbesitz ausgelegtes Team nur abzuwarten. Drei Minuten vor Schluss nahm Petri Kettunen das Timeout, die Tschechen agierten nun bei Ballbesitz ohne Torhüter und mit einem sechsten Feldspieler. Und tatsächlich gelang Marek Beneš anderthalb Minuten vor Schluss der Ausgleich. Zwar bewachten zwei Schweizer vor dem eigenen Tor zwei Tschechen, Beneš agierte nach einer Hereingabe von der linken Seite jedoch am entschlossensten und schoss das 3:3, welches auch das Resultat nach 60 gespielten Minuten war.

In der Verlängerung hatten beide Teams gute Chancen auf ein Tor, Zaugg scheiterte gleich mehrmals. Das Spiel hätte wie schon in der regulären Spielzeit auf beide Seiten kippen können. Schliesslich war es Tschechiens junger Starstürmer Filip Langer, der sich für seinen verschossenen Penalty aus dem ersten Drittel rehabilitierte und die Osteuropäer mit dem Siegtreffer in der 65. Minute zu Bronze schoss. «Gestern habe ich versucht, die Enttäuschung wegzustecken, weil wir heute ein wichtiges Spiel hatten, bei dem wir eine Medaille gewinnen konnten. Jetzt kommen beide Enttäuschungen zusammen. Zufrieden ist mit dem vierten Rang niemand», so Bürki. (pd)

Tschechien – Schweiz 4:3 n. V. (1:1, 0:1, 2:1, 1:0)
Hartwall Arena, Helsinki (FIN); 10’065 Zuschauende; SR Hakan Söderman, Glenn Boström (SWE)

Tore: 13. Rýpar (M. Beneš) 1:0. 17. Camenisch (Bischofberger) 1:1. 33. Eigentor 1:2. 42. Bürki (Schiess) 1:3. 47. Havlas (Němeček) 2:3. 59. M. Beneš (Ondrušek) 3:3. 65. Langer (M. Beneš) 4:3.

Strafen: 1x2 Minuten gegen Tschechien; keine Strafen gegen die Schweiz

Tschechien: Bauer; Němeček, Vítovec; Gruber, Besta; Punčochář, Kisugite; Rýpar, Langer, M. Beneš; Ondrušek, Šindler, Delong; Havlas, Forman, Hemerka; Krbec, Šimek, D. Beneš

Schweiz: P. Meier; Camenisch, Bischofberger; Conrad, Bürki; Heller, Graf; Mendelin, Ch. Meier, Zaugg; Schiess, Hutzli, Maurer; Laely, Braillard, Riedi; Michel, Hartmann, Rüegger

Bemerkungen: 19. Minute Penalty für Tschechien. Marek Beneš (CZE) und Jan Bürki (SUI) als beste Spieler ausgezeichnet. Ab der 58. Minute Tschechien teilweise ohne Torhüter.

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