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Hockeysaison abgebrochen - Tigers und SC Langenthal fürchten die Folgen

Die Schweizer Eishockey-Meisterschaft wird in den höchsten beiden Ligen per sofort abgebrochen, wie der TV-Rechteinhaber MySports via Twitter verkündete. Die Absage beschlossen die Klubs der National League und Swiss League an einer Telefonkonferenz. Die beiden Clubs SCL Tigers und SC Langenthal reagieren gefasst - sind aber auch enttäuscht.

Der Entscheid wurde getroffen nachdem die Behörden im Tessin am Mittwoch den Notstand ausgerufen und alle sportlichen Aktivitäten bis am 29. März verboten hatte. Der HC Lugano hätte gegen die ZSC Lions die Playoff-Viertelfinals bestreiten sollen. Der HC Ambri-Piotta hätte mit Bern, den SCL Tigers und den Rapperswil-Jona Lakers um den Ligaerhalt kämpfen müssen. Die Biasca Ticino Rockets steckten in der Swiss League tief im Abstiegskampf. Aber in den nächsten zweieinhalb Wochen dürfen die Tessiner Klubs nicht einmal mehr trainieren.

"Aus sportlicher Sicht ist der Entscheid schade - aber wir richten uns danach"

Der Saisonabbruch gilt für alle Ligen in der Schweiz, also zum Beispiel auch für die MSL und die Frauen-Liga. "Wir sind in dieser Frage natürlich geteilter Meinung", sagt der Geschäftsführer des SC Langenthal. Immerhin hätten ihre Teams in mehreren Ligen um den Aufstieg spielen können und die erste Mannschaft wäre nächste Woche gegen Kloten in den Playoff-Halbfinal gestartet. Trotzdem begreife der den Entscheid aber, gibt Peter Zulauf zu. Die Spieler können nun in die verfrühten Ferien.

Auch die SCL Tigers müssen die Saison nun beenden. Und auch hier heisst es auf Anfrage von neo1, dass man den Entscheid aus sportlicher Sicht bedaure. "Wir hätten im Playout gerne gezeigt, dass wir nicht auf den elften, sondern den zehnten Platz gehören", sagt der Geschäftsführer Peter Müller. Weil die Mannschaft bis Ende Saison die Arbeitsverträge hat, müssen die Spieler nun weiter trainieren - sollte es auch hier zu Trainingsverboten kommen, dann halt individuell, so der Geschäftsführer. In den nächsten Tagen werden nun die Trainings geplant.

Wirtschaftliche Folgen - nicht alle trifft es gleichermassen

Der Entscheid, die Saison vorzeitig zu beenden hat für die Clubs auch wirtschaftliche Folgen. Es werde schon ein Loch in der Kasse geben, sagt Peter Müller von den SCL Tigers, auch weil Anlässe ausfallen. Für einige Monate sei das noch tragbar. Würde sich aber eine grössere Wirtschaftskrise anbahnen, würde die Situation für die SCL Tigers schwierig. Die Sorge ist da, dass dann plötzlich auch Sponsoren abspringen könnten.

Beim SC Langenthal sind die Sorgen diesbezüglich weniger gross. "Wir haben mit dem Erreichen der Playoff-Viertelsfinals gerechnet, das haben wir erreicht. Daher haben wir auch mit den aktuell erreichten Einnahmen gerechnet, alles Weitere wäre zusätzlich gewesen", sagt Peter Zulauf. Zumindest für die nun abgebrochene Saison sollte es für den Club daher keine finanziellen Probleme geben.

Die Frage nach dem Meister

Die Ligaversammlung vom Freitag wird sich jetzt primär mit den Folgen der abgebrochenen Meisterschaft zu beschäftigen haben. Gibt es einen Meister? Wenn ja, wären das wohl die ZSC Lions, die sich mit einem 4:1 in der letzten Runde vor leeren Rängen im Hallenstadion gegen den EV Zug den Qualifikationssieg gesichert hatten. Erhalten der EHC Kloten (Qualifikationssieger Swiss League) und allenfalls der EHC Visp die Chance aufzusteigen? Von den vier Halbfinalisten der Swiss-League-Playoffs kommen bloss diese zwei Klubs für einen Aufstieg in Frage.

Der Abbruch der Meisterschaft entspricht letztlich der Logik. Für Playoffs ohne Zuschauer hätten sich die Klubs gegen den Bauch entschieden, primär weil die TV-Partner auf Spiele drängten. Die Liga durfte die Meisterschaft nicht von sich aus beenden. Sie ist vertraglich verpflichtet, 50 Qualifikationsrunden plus die Playoffs durchzuführen. Dafür bezahlt der Kabelnetzbetreiber UPC (MySports) pro Jahr gut 30 Millionen Franken. Nun aber erfolgte der Abbruch als Folge von behördlichen Anordnungen - aus Höherer Gewalt. Die Rechteinhaber (inklusive SRF) dürften keinen Anspruch auf eine Teilrückerstattung haben.

Jeder andere Entscheid als der Abbruch der Meisterschaft wäre in der aktuellen Krisensituation wie ein schlechter Witz daher gekommen, zumal jede lokale Behörde jederzeit von sich aus Spiele auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit hätte verbieten können. Vor der Schweiz haben in den letzten Tagen schon Deutschland, Österreich (beide am Dienstag), Norwegen, Dänemark, Polen und Frankreich (alle am Mittwoch) die Saison abgebrochen.

(sda/neo1)

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