"Shared Reading" in der Bibliothek Langenthal

Gemeinsames Lesen, ohne Literaturkenntnisse und ohne Anforderungen. "Wer zuhört, gehört bereits dazu!", so das Motto von "Shared Reading". Diese Art, Literatur zu entdecken, wird ab dem 13. August auch in der Bibliothek Langenthal praktiziert.

Das Konzept ist einfach: In einer kleinen Gruppe wird ein ausgewählter Text vorgelesen. Danach haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen. Wer möchte, kann selbst vorlesen oder seine Gedanken teilen, doch auch wer nur zuhört, ist ein wichtiger Teil der Gruppe. "Es sind keine literarischen Vorkenntnisse nötig, alle sind willkommen, es reicht, dass man offen ist und sich darauf einlässt," so die Leiterin der Bibliothek Langenthal, Monika Hirsbrunner im Interview. Am 13. August trifft sich in Langenthal zum ersten Mal eine Gruppe zum "Shared Reading". Dann gibt es bis Ende Jahr jeden Monat ein Treffen. 

Konzept aus Liverpool

"Shared Reading" ist weder ein Buchclub noch ein anspruchsvoller Literaturkreis, sondern eine offene und unaufgeregte Form, Literatur gemeinsam zu erleben. Die Idee des "Shared Reading" stammt ursprünglich aus Liverpool, wo sie vor über 15 Jahren entwickelt wurde. Ziel war es, Menschen den Zugang zur Literatur zu erleichtern und ihnen die Möglichkeit zu geben, durch das gemeinsame Lesen neue Energie zu schöpfen und sich selbst sowie andere besser zu verstehen. Auch in der Schweiz gibt es einige "Shared Reading" Gruppen. "Seit einiger Zeit gibt es diese Angebote in grösseren Bibliotheken. Auch wir hatten schon lange Lust darauf, das Angebot zu realisieren", so Monika Hirsbrunner. Bei jedem Treffen sei auch eine Leiterin oder ein Leiter vor Ort, ein "Shared Reading Facilitator", der oder die einen dreitägigen Kurs gemacht hat und die Gruppe und die Gespräche leiten kann. 

Die Teilnahme an der Gruppe in Langenthal ist kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Die Diskussionen finden in Mundart statt, und die Gruppe steht allen Interessierten offen.