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Stilllegung von Mühleberg kommt planmässig voran

Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Mühleberg sind die Arbeiten für die unabhängige Kühlung des Brennelementlagerbeckens abgeschlossen. Die Betriebsbewilligung ist erloschen und das KKM gilt als endgültig ausser Betrieb genommen. Die weiteren Arbeiten laufen nun gemäss Stilllegungsverfügung. Mit dem Beginn der Stilllegungsphase 1 hat die BKW einen weiteren Meilenstein erreicht.

Das Kernkraftwerk Mühleberg KKM hat sämtliche Voraussetzungen für die endgültige Ausserbetriebnahme der Anlage sowie für den Übergang in die Stilllegungsphase 1 erfüllt. Dies hat die Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, nach der Prüfung der eingereichten Unterlagen sowie einer Inspektion im KKM bestätigt. Das Projekt Stilllegung ist somit weiterhin auf Kurs: Dieser Meilenstein wurde plangemäss rund neun Monate nach der endgültigen Einstellung des Leistungsbetriebs vom 20. Dezember 2019 erreicht. Die Corona-Pandemie hatte bisher keinen Einfluss auf den Terminplan. Wie alle Kernkraftwerke in der Schweiz verfügt das KKM über ein Pandemiekonzept und war somit gut auf die unerwartete Situation vorbereitet. 

Arbeiten im Reaktorgebäude
In den letzten Monaten sind im Reaktorgebäude neben den Massnahmen zur Implementierung der unabhängigen Kühlung des Brennelementlagerbeckens weitere Arbeiten vorangetrieben worden. Im Reaktorgebäude wurden der Deckel des Sicherheitsbehälters und die Isolierhaube des Reaktordruckbehälters zerlegt. Beides sind Verschlüsse von Gefässen, die den Reaktor umgeben. Ausserdem wurden die Steuerstäbe, mit denen während des Betriebs die Leistung des Reaktors gesteuert wurde, sowie deren Antriebe ausgebaut. 

Derzeit ist der Aufbau von Einrichtungen im Gang, mithilfe derer später die Kerneinbauten zerlegt werden. Dazu gehören beispielsweise Hebebühnen und Kräne. Die Kerneinbauten sind Anlagenteile im Innern des Reaktors. Ihre Zerlegung erfordert hochspezialisierte Fachkräfte und spezifische Geräte. 

Arbeiten im Maschinenhaus
Im Maschinenhaus wurden in den letzten Monaten die sogenannten "vorbereitenden Massnahmen" für die Stilllegung vorangetrieben. So werden beispielsweise die Turbinen ausgebaut und zu einer spezialisierten Firma in Schweden transportiert, wo sie eingeschmolzen werden. Diese Firma trennt dabei den radioaktiven Abfall vom wiederverwertbaren Stahl. Weiter wurden im Maschinenhaus bereits über 40 Systeme, die nicht mehr benötigt werden, ausser Betrieb genommen. Dazu gehören die Systeme des Wasser-Dampf-Kreislaufs wie beispielsweise das Kondensatsystem, das Speisewassersystem und die Frischdampfleitungen, aber auch die Hilfssysteme für die Turbinen wie beispielsweise das Turbinenschmierölsystem. In den nächsten Monaten werden weitere Systeme ausser Betrieb genommen und demontiert. Auch die insgesamt rund 420 Tonnen schweren Generatoren werden entfernt. Dafür muss ein zusätzliches Schwerlast-Hubgerüst im Maschinenhaus aufgebaut werden. Und schliesslich schreitet auch die Einrichtung von Anlagen, in denen das Material vor dem Abtransport gereinigt und freigemessen werden kann, weiter voran. (pd)

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