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Fünf Jahre nach der Abschaltung des Kernkraftwerk Mühleberg
Am 20. Dezember 2019 hat die BKW das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) abgeschaltet. Wenige Tage danach, am 6. Januar 2020, startete der Rückbau. Seither ist der Rückbau sowohl zeitlich als auch finanziell auf Kurs, das meldet die BKW in einer Mitteilung.
Seit Anfang September 2023 ist das KKM kernbrennstofffrei. Mit 66 Transporten wurden zuvor während zwei Jahren insgesamt 418 ausgediente Brennelemente ins Zwischenlager nach Würenlingen gebracht. Mit dem Abtransport der letzten Brennelemente wurde die Radioaktivität im KKM um über 99 Prozent reduziert.
Aktuell läuft neben den Demontagearbeiten in der Kondensation des Maschinenhauses und diversen Arbeiten im Reaktorgebäude die Zerlegung der Kerneinbauten, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Das Schneiden und Verpacken der stark aktivierten Steuerstäbe konnte im Oktober 2024 erfolgreich abgeschlossen werden. Der nukleare Rückbau ist Ende 2031 abgeschlossen. Mit Erreichen dieses Meilensteins stellt das KKM keine radiologische Gefahrenquelle mehr dar. Mit Feststellung und Bestätigung durch die Behörden kann der konventionelle Rückbau beginnen und das Areal des KKM einer Nachnutzung zugeführt werden. Gemäss Stilllegungsverfügung muss die BKW bis Ende 2027 beim BFE ein Gesuch für die Nachnutzung des Areals einreichen.
Die BKW prüft Optionen für energietechnische Nutzung
«Eine blosse Umwandlung des KKM-Areals in eine grüne Wiese wäre aus Sicht der BKW nicht zielführend», sagt Robert Itschner, CEO der BKW. «Wir möchten das Potenzial dieses Standorts nutzen und sinnvolle Lösungen für die nachhaltige Energieversorgung der Schweiz entwickeln.»
Die BKW hat nun Konsultationsgespräche mit dem Kanton Bern zur Nachnutzung aufgenommen. Das Gebiet, das sich vom Wasserkraftwerk bis zum KKW erstreckt, ist ein idealer Standort für eine energietechnische Nutzung. Das Areal ist gross und hervorragend an das Hochspannungsnetz angebunden. Noch ist offen, wie es künftig konkret genutzt werden soll. «Denkbar sind verschiedene Optionen», sagt Robert Itschner. Mittelfristig wäre zum Beispiel ein Batteriespeicher zur Stabilisierung des Stromnetzes möglich, allenfalls in Kombination mit einem Rechenzentrum. Diese Technologien bieten gemeinsam eine flexible und effiziente Lösung, um Schwankungen im Stromnetz zu begegnen und Energie aus erneuerbaren Quellen, wie Wind- und Sonnenenergie, bedarfsgerecht bereitzustellen, beziehungsweise zu nutzen.
Längerfristig, über die Energiestrategie 2050 des Bundes hinaus, sind auf dem Areal in Mühleberg weitere Optionen, wie CO2-arme Grosskraftwerke, denkbar. Diese könnten einen Beitrag an die Energieversorgung der Schweiz leisten. (MM/neo1)
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