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Trockenheit und heftige Niederschläge: Der Berner Wassertag 2022
Die beiden Extremsituationen Trockenheit und heftige Niederschläge stehen im Zentrum des 10. Berner Wassertags, welcher am Dienstagnachmittag im Berner Wankdorf-Stadion über die Bühne geht. 300 Personen aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nehmen daran teil.
Expertinnen und Experten zeigen am Anlass auf, wie beispielsweise Wasserversorger, Bäuerinnen und Bauern und die Behörden auf diese Wetterextreme reagieren können. Das teilte die Kantonsverwaltung mit. "Nur wenn Kanton, Gemeinden, Bund und Unternehmen gut vernetzt sind und zusammenarbeiten können wir die künftigen Herausforderungen beim Wasser und Klimawandel meistern", betont der zuständige Regierungsrat Christoph Neuhaus im Interview.
Die sei auch bei der Trinkwasserversorgung zentral. Der Kanton muss mit den Gemeinden zusammenarbeiten und Lösungen finden, betont Stefan Mürner, Fachbereichsleiter Trinkwasser und Abwasser beim kantonalen Amt für Wasser und Abfall (AWA). Weil die Zielkonflikte werden nicht weniger. Das betonen alle Referent:innen. Zum Teil steht man sich mit anderen Vorschriften und Gesetze, welche eigentlich auch dem Klima oder der Natur helfen sollen, selber im Weg.
Wie die Dürre Sigriswil plagt
Welche Probleme die Trockenheit den Wasserversorgungen im Kanton Bern bereiten, wird am Wassertag am Beispiel von Sigriswil aufgezeigt. Diese Oberländer Gemeinde will aufgrund der Trockenheit Anlagen ersetzen und erweitern. Dies mit Unterstützung des Kantons Bern.
Die Wasserversorgung Sigriswil schreibt auf ihrer Internetseite, seit vielen Monaten gingen die verschiedenen Quellschüttungen "bedenklich schnell" zurück. Im Dorf Reust - eines von elf Dörfern, welche die Gemeinde Sigriswil zählt - reiche das Wasser gerade noch für das Allernötigste. Dieses Dort ist nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.
Sigriswils Wasserversorgung hat die Einwohnerinnen und Einwohner zum Wassersparen aufgerufen und sagt, jeden Tag werde ihre "Rückversicherung" wichtiger. Gemeint ist das Grundwasserpumpwerk unten am Thunersee in Gunten. Auch diese Ortschaft gehört zur Gemeinde.
Dieses Wasser müsse aber vor der Verteilung mit einem grossen Energieaufwand von 557 Meter über Meer ins Reservoir Stampf auf 1156 Metern über Meer gepumpt werden. "Im Moment reicht das noch. Aber wir müssen weiter investieren", betont Renato Märki, Betriebsleiter Wasserversorgung Gemeinde Sigriswil im Interview.
Hochwasser: Wichtige Überlastkorridore
Weitere Themen am Wassertag sind eine dem Klima angepasste Siedlungsentwicklung und raumplanerische Massnahmen zum Schutz vor Hochwasser. Gefragt sind beispielsweise Überlastkorridore, welche im Fall von Hochwasser die grössten Wassermassen auffangen können. Der Berner Wassertag findet jedes Jahr statt. (neo1 / sda)
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