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Verkehrssanierungen im Oberaargau und Emmental nehmen weitere Hürde
Die geplanten Verkehrssanierungen von Aarwangen und Burgdorf/Oberburg/Hasle nehmen eine weitere Hürde: Der Regierungsrat hat die Verpflichtungskredite für die beiden Verkehrssanierungen genehmigt und zuhanden des Grossen Rats verabschiedet. Es handelt sich um Beträge in der Höhe von 98 Millionen und 314 Millionen Franken.
"Die Verabschiedung der Kredite ist ein wesentlicher Meilenstein", sagte der bernische Bau- und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus am Freitag vor den Medien in Bern. Die Projekte seien über viele Jahre entwickelt und ausgearbeitet sowie in die Mitwirkung gegeben worden. "Jetzt geht es los in Richtung Realisierungsphase", sagte Neuhaus weiter.
Mit den Sanierungsprojekten will der Regierungsrat in der Region die Verkehrssituation entspannen, Staus reduzieren sowie die Lebensqualität und Sicherheit der Bevölkerung verbessern. Die gesamte Region und auch der Kanton Bern werde davon profitieren, sagte Neuhaus. Sie stärkten nicht zuletzt auch den Wirtschaftsstandort.
Konkret soll Aarwangen durch eine Umfahrung vom Durchgangsverkehr entlastet und der Ortskern für alle Verkehrsteilnehmenden ruhiger und sicherer werden. Dafür ist unter anderem ein Totalumbau des Bahnhofs geplant. Die Umfahrungsstrasse soll zweispurig werden und nördlich von Aarwangen von der Kantonsstrasse Niederbipp-Aarwangen abzweigen.
Finanzierung aus Fond und Budget
An den Kosten von 194 Millionen Franken für die Verkehrssanierung im Oberaargau beteiligt sich der Kanton mit 105 Millionen, der Bund mit 46 Millionen, die Aare Seeland mobil AG mit 39 Millionen Franken und die Gemeinden Aarwangen und Thunstetten mit 4 Millionen Franken.
Abgezogen hat der Regierungsrat von den 105 Millionen den im Jahr 2017 bereits gesprochene Projektierungskredit. Er unterbreitet dem Grossen Rat entsprechende 98 Millionen Franken. Rund 71 Millionen davon sollen aus den Restmitteln des Investitionsspitzenfonds finanziert werden, der Rest über das laufende Budget.
Die Verkehrssanierung im Emmental soll die Verkehrssituation im Raum Burgdorf/Oberburg/Hasle mit 19 Massnahmen verbessern. Das Projekt umfasst unter anderem Umfahrungen für Oberburg und Hasle sowie zwei neue Bahnunterführungen in Burgdorf.
Für das Projekt im Emmental unterbreitet die Regierung dem Grossen Rat einen Kredit in der Höhe von 314 Millionen Franken. Von den Gesamtkosten von 424 Millionen bereits abgezogen sind dabei der 2016 bewilligte Projektierungskredit, die Zuschüsse des öffentlichen Verkehrs sowie der Beitrag des Bundes von 92 Millionen Franken.
212 Millionen Franken der 314 Millionen sollen aus dem kantonalen Fonds zur Deckung von Investitionsspitzen bezahlt werden. Die verbleibenden rund 120 Millionen Franken werden mit ordentlichen Mitteln des Kantons finanziert.
Grosser Rat entscheidet in Sommersession
Auf politischer Ebene liegt der Ball nun beim Grossen Rat. Er wird im Juni über die Kredite für die beiden Verkehrssanierungen befinden. Gibt das Parlament grünes Licht, soll mit den Vorbereitungsarbeiten und der Ausschreibung des Auftrags ab 2023 gestartet werden. Effektiv gebaut wird voraussichtlich ab 2025 während sieben Jahren in Aarwangen und während zehn Jahren in Burgdorf/Oberburg/Hasle.
Gegen die Verkehrssanierungen sind gesamthaft 177 Einsprachen eingegangen - 170 gegen das Projekt im Oberaargau und 77 im Emmental. "Diese Zahl ist zu relativieren im Vergleich zur Grösse des Projekts", sagte Neuhaus. Mit den meisten habe man eine einvernehmliche Lösung finden können, sagte er weiter. Werden die Einsprachen aufrecht erhalten, gehen sie als nächstes zur Direktion für Inneres und Justiz. (sda)
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