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Verwaltungsräte von Psychiatrie-Kliniken stellen Weichen auf Fusion

Die Verwaltungsräte der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) und des Psychiatriezentrums Münsingen (PZM) haben die Weichen auf Fusion gestellt. Den definitiven Entscheid über einen Zusammenschluss fällt der Regierungsrat.

Bereits im vergangenen Februar kündigten UPD und PZM an, dass sie einen Zusammenschluss anstreben. Die beiden Institutionen gehören zu den grössten Psychiatrieeinrichtungen des Landes.

Inzwischen haben die Verwaltungsräte der beiden Institutionen das Vorhaben genau geprüft und sich einstimmig für den Zusammenschluss entschieden.

Es sei "der einzig richtige Weg zur Sicherstellung und Stärkung einer qualitativ hochstehenden integrierten psychiatrischen Versorgung im Kanton Bern und in den angrenzenden Regionen", schreiben UPD und PZM in einer Mitteilung vom Dienstag.

Mit dem Zusammenschluss wollen die beiden Institutionen nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Stabilität sicherstellen, wie sie weiter schreiben.

Beide Institutionen, die räumlich nur rund zwölf Kilometer auseinander liegen, stünden heute überdies mit ihren Angeboten in einer Konkurrenzsituation. Auch deshalb sei ein baldiges Zusammengehen angezeigt.

Möglichst bald

Beide Psychiatrieeinrichtungen sind im Eigentum des Kantons. Die Berner Kantonsregierung, der Regierungsrat, entscheidet voraussichtlich Ende Jahr über den Zusammenschluss. Bis wann der Zusammenschluss vollzogen sein soll, ist noch offen. Die beiden Verwaltungsräte drücken allerdings aufs Tempo.

Eine Zusammengehen müsse "baldmöglichst" erfolgen, um die Versorgung für psychisch kranke Menschen aufrecht zu erhalten. Ohne Zusammenschluss werde die Gesamtsituation für beide Institutionen noch schwieriger als sie bereits sei und es drohe ein Abbau von Angeboten, schreiben UPD und PZM in ihrer Mitteilung weiter. Für die Mitarbeitenden beider Unternehmen ändere sich vorerst nichts.

Fachkräftemangel

Fachkräftemangel, Kapazitätsengpässe, Belastung des Personals und nicht kostendeckende Tarife und Infrastrukturfinanzierungen stellen die Psychiatrieinstitutionen vor grosse Herausforderungen. Dazu kommt ein steigender Bedarf an psychiatrischen Leistungen, auch weil die Bevölkerung immer älter wird.

Der Fachkräftemangel in psychiatrischen Einrichtungen sorgte im Kanton Bern jüngst für Negativschlagzeilen. Aufgrund der angespannten Situation musste neben der Schliessung von Betten auch vermehrt auf Zwangsmassnahmen zurückgegriffen werden.

Im Mai 2022 berichteten Medien über systematische Zwangsmassnahmen am PZM, weil es an Personal fehle. Wenig später tauchten Medienberichte auf, wonach das PZM drei Personen aus der umstrittenen Lebens- und Therapiegemeinschaft "Kirschblüten" als Psychologinnen beschäftigt hatte. Auch Verschwörungstheorien fanden offenbar Eingang in die Behandlung von Patienten.

Eine externe Untersuchung bescheinigte dem PZM vor rund einem Jahr strukturelle und personelle Führungsmängel. Die Institution leitete Massnahmen zur Verbesserung der Umstände ein.

Kanton offen für Zusammenschluss

Der Kanton Bern steht einem Zusammenschluss von UPD und PZM grundsätzlich offen gegenüber, wie es bei der bernischen Gesundheitsdirektion bereits im Februar hiess.

Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern beschäftigen an rund 25 Standorten fast 1800 Personen. Die UPD ist ein Universitätsspital. Die Einrichtung behandelt stationär rund 4200 Fälle. Dazu kommen über 60'400 ambulante Konsultationen.

Das Psychiatriezentrum Münsingen beschäftigt rund 780 Mitarbeitenden. Es führt fünf Kliniken. In Biel betreibt es ebenfalls einen Standort. Stationär behandelt das PZM 3100 Patientinnen und Patienten. Dazu kommen rund 2400 ambulante Konsultationen. (sda)

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