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Vorbild Emmental bei der Waldbewirtschaftung

Die Wirtschaftlichkeit der Wald- und Holzindustrie und die Gesundheit der Wälder sind die zentralen Herausforderungen im Berner Wald. Das zeigt der Nachhaltigkeitsbericht 2018, der heute Freitag von Regierungsrat Christoph Ammann den Medien vorgestellt wurde. Der Bericht zeigt: Lösungen für die Probleme im Berner Wald finden sich nur, wenn alle Beteiligten über die Waldgrenzen hinaus zusammen arbeiten.

Bauen mit Holz ist im Trend. Die Nachfrage nach Holz ist vorhanden, doch die einheimische Waldwirtschaft kann das Potenzial nicht ausschöpfen, denn die Branche ist kleinstrukturiert und wenig wirtschaftlich orientiert. Ein Drittel des Berner Waldes wird von den 97 Berner Forstbetrieben bewirtschaftet. Ihre durchschnittliche Waldfläche beträgt 556 Hektaren. Das ist halb so viel wie im Schweizer Durchschnitt. Die restlichen zwei Drittel sind «Kleinwald» in der Hand von 328 öffentlichen und über 36 000 privaten Eigentümern, die durchschnittlich drei Hektaren Wald besitzen. Für zwei von drei Berner Waldeigentümer ist der Wald keine Einkommensquelle oder sogar ein Verlustgeschäft. «Wir sehen deshalb grossen Handlungsbedarf in der Sozioökonomie», sagte Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann bei der Präsentation des Nachhaltigkeitsberichts 2018. Der Wald müsse nachhaltig genutzt werden – nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern um seine Schutzfunktion und seine Bedeutung als Natur- und Erholungsraum aufrecht zu erhalten.

Zusammenarbeit und Innovation

Die Wald- und Holzwirtschaft stärken: Das ist eine der Kernbotschaften der Strategie «Wald», in der das Amt für Wald die Zusammenarbeit mit den Partnern definiert. Die Strategie ist abgestimmt auf die Herausforderungen, die im Nachhaltigkeitsbericht beschrieben sind. Roger Schmidt, Vorsteher des Amts für Wald, zur Funktion seines Amts: «Wir verstehen uns als Teil eines Netzwerks, das den Wald und dessen Nutzung beeinflusst.» Die öffentliche Hand unterstützt die Unternehmen der Wald- und Holzwirtschaft, indem sie gute Rahmenbedingungen schafft. «Wichtigster Punkt ist die Entwicklung von Zusammenarbeit und Innovation in der Waldwirtschaft.» Da ist das Emmental fortschrittlich unterwegs. Einerseits schauen die Waldbesitzer gut zum Wald und andererseits sind die Besitzer untereinander gut vernetzt und in gut strukturierten Waldbewirtschaftungsgruppen organisiert.

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