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Kanton Bern will den Wald stärken und zeichnet Projekte aus
Der Kanton Bern hat vier innovative Projekte zum Umgang mit der Klimaveränderung im Wald ausgezeichnet. Sie werden mit bis zu 50'000 Franken unterstützt. Ausserdem beteiligt sich der Kanton an den Umsetzungskosten.
Prämiert wurden Projekte aus Thun, Sigriswil, dem Emmental und aus dem Oberhasli, wie die bernische Volkswirtschaftsdirektion am Freitag mitteilte.
Die Emmental Wald& Holz GmbH hat sich mit ungenutzten Waldflächen beschäftigt. Ihre Idee sei es, eine langfristige Zusammenarbeit mit Waldbesitzerinnen und -besitzern einzugehen. Über 10 Jahre übernimmt das Unternehmen die Verjüngung des Waldes und auch die Pflege der Bäume. "Quasi ein Sorglos-Paket", erklärt Anja Simma, Co-Leiterin des Amts für Wald und Naturgefahren des Kantons Bern. Dadurch könne die klimaangepasste Waldverjüngung längerfristig gesichert werden.
Der Hauptpreis geht an das in Thun ansässige Unternehmen Timber Structures 3.0 AG. Die Firma entwickelt das Holzprodukt Scrimber CSC. Dabei wird Holz in einem neuartigen industriellen Prozess verarbeitet. Mit diesem Verfahren beträgt der Holzausnutzungsgrad des Baums über 90 Prozent, statt wie bisher etwa 30 Prozent. Das vom Baum absorbierte C02 bleibt damit über viel längere Zeit gespeichert als bisher. Bei der Herstellung können auch schlechtere Holzqualitäten verarbeitet werden. Das Unternehmen ist vernetzt mit der ETH Zürich und der Berner Fachhochschule
Vereinbarungen und Beratungen
Die Forst Aaretal GmbH versucht die natürlichen Arvenbestände im Oberhasli zu stärken, indem sie die Verbreitung von Arvennüssen durch den Tannenhäher imitiert.
Der Forstbetrieb Sigriswil wiederum bietet qualitativ hochstehende betriebliche Beratung und Analyse für die Waldbewirtschaftung hinsichtlich des Klimawandels an, wie aus der Mitteilung des Kantons hervorgeht.
Wald steht vor grossen Veränderungen
Das Ökosystem Wald ist angesichts des Klimawandels stark gefordert und steht vor grossen Herausforderungen. Den Kanton trieb deshalb die Frage um, wie es gelingt, dass die Wälder im Kanton auch in Zukunft ihre vielfältigen Funktionen zum Schutz, zur Nutzung und zur Erholung erfüllen können. Bei den Akteuren der Berner Waldwirtschaft ortete der Kanton bereits zahlreiche gute Lösungsansätze und wollte nun mit einem Innovationswettbewerb die Entwicklung weiter stärken. Das Amt für Wald und Naturgefahren lancierte dazu den "Ideenpool Kliwa".
"Gute Ideen entstehen in Zusammenarbeit. Mit dem 'Ideenpool KliWa' wollen wir den Netzwerkgedanken fördern", betonte Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann anlässlich der Preisverleihung.
Die enge Zusammenarbeit vom Amt für Wald und Naturgefahren mit dem Verband Berner Waldbesitzer und Partnerorganisationen aus den Bereichen Schutz vor Naturgefahren, Naturschutz, Forschung und Holz zeige, dass alle Akteure am selben Strang zögen. Die praxisnahen und lokal umsetzbaren Projekte des "Ideenpools KliWa" seien Beispiele, wie dies gelingen könne.
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