Werbung
Werner Wild - 47 Jahre Doppelleben
Die Heroinsucht begleitete Werner Wild sein Leben lang. Durch alle Lebensbereiche, alle Hochs und Tiefs. Ein Doppelleben, welches vor vier Jahren endete, als Werner in der Untersuchungshaft beschloss: Jetzt ist fertig.
Die Lehre machte der heute 68-jährige in seinem Heimatdorf Kirchberg, unweit von Burgdorf. Glücklicher Lehrling war er aber nicht: "Mein Chef war ein Frauenheld, die Frau von ihm von Tabletten und Alkohol abhängig. "Es war eine schwierige Zeit, deshalb habe ich zu Kirchberg nach wie vor ein gespaltenes Verhältnis".
In der Zeit während seiner Ausbildung wurde Werner Wild von einem Nachbarsjungen auf einer Reise in die niederländisch Hauptstadt Amsterdam mit Heroin angefixt und blieb hängen. Ein sogenannter fürsorglicher Freiheitsentzug und ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Einrichtung waren die Folge: "Du konntest nichts dagegen tun. Der Arzt sagte, du kommst jetzt da hin und dann war ich da, keine 20 Jahr alt. Ich war da mit Alkoholikern, Menschen welche im Gefängnis durchdrehten und psychisch Kranken in einem Wachsaal mit 34 Betten.
Die Drogensucht als ständiger Begleiter
Ein Doppelleben habe er geführt, sagt Werner Wild. "Kein Arbeitgeber wusste je von meiner Drogensucht, nur mein engstes Umfeld, meine damalige Frau und die Kinder hatten Kenntnis davon". Zur Sucht kam auch das Verkaufen von Drogen um eben jene Sucht zu refinanzieren. Deswegen hatte der Burgdorfer auch immer wieder mit der Polizei zu tun und kam vor mittlerweile vier Jahren in Untersuchungshaft, weil er beim Dealen erwischt wurde.
U-Haft als Wendepunkt
Im Gefängnis bekam er anstelle des Heroins Ersatzpräparate wie Methadon verabreicht, um keine Entzugserscheinungen zu haben. Wovon er jeweils so zugedröhnt war, dass er beschloss mit den Substanzen Schritt für Schritt aufzuhören, was ihm schlussendlich auch gelungen ist.
"Ich bin dankbar, körperlich und auch geistig nach der langen Sucht so fit zu sein wie ich es momentan bin", so Werner Wild.
Werbung