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| Wochengespräch

Zugang B und die neue ukrainische Herausforderung

Seit rund 50 Tagen ist in Europa wieder Krieg. Dies betrifft unter anderem auch die Flüchtlingsorganisation Zugang B - Betreuung, Bildung, Beruf, welche sich als eine der Organisationen im Kanton Bern um Menschen kümmert, die um Asyl angefragt haben. "Die Nächte sind kurz, die Tage lang und wir müssen uns mit einer Situation auseinandersetzen, die auf vielen Ebenen neu ist, auch für uns, als Organisation mit langjähriger Erfahrung", sagt Lukas Zürcher, Co-Geschäftsführer der Stiftung Zugang B. Er ist Gast im neo1-Wochengespräch.

Kaum war klar, dass Wladimir Putin seinen Plan, in der Ukraine einen Krieg anzuzetteln, umsetzen wird, schwappte den Ukrainerinnen und Ukrainern eine grosse Welle der Solidarität entgegen. Hilfsgüter wurden zusammengetragen, Sammelaktionen ins Leben gerufen und Flüchtlings-Transporte wurden organisiert. "Grundsätzlich ist es schön, mitzuerleben, wie die Gesellschaft am Schicksal dieser Menschen teilnimmt. Diesem Hilfe-Impuls muss man unbedingt den nötigen Raum geben und auch Wertschätzung entgegenbringen. Trotzdem müssen wir manchmal Leute enttäuschen, wenn ihr konkretes Hilfeangebot für uns im Moment keinen Sinn macht." Das ist dann nicht ganz einfach, gesteht Lukas Zürcher ein.

Für sie als Stiftung Zugang B geht es in erster Linie darum, die Kinder und Jugendlichen zu schützen, welche begleitet und in seltenen Fällen im Moment auch unbegleitet in die Schweiz einreisen. "Wenn ein Jugendlicher über Facebook eine Wohnung sucht, versuchen wir ihm klar zu machen, dass er sich bei einem Bundesasylzentrum melden und registrieren lassen soll. So minimiert er die Gefahren eines Missbrauchs oder einer Ausnützung seiner Situation."

So schön die grosszügige Solidarität gegenüber den Ukrainerinnen und Ukrainer jetzt ist, so schwierig ist es zu akzeptieren, dass diese Solidarität bei Flüchtenden aus dem Nahen Osten, aus Syrien oder Nordafrika weniger vorhanden war. "Es bleibt uns nichts anderes übrig, als diesen Umstand erst einmal anzuerkennen. Jugendliche, die nicht aus der Ukraine kommen, machen eine Diskriminierungserfahrung. Teilweise begründet, teilweise unbegründet und auf Grund von Fehlinformationen." Für Zugang B ist zentral, dass man dies so annehmen soll und den Umstand mit den Jugendlichen und den Mitarbeitenden thematisiert. "Es ist aber auch eine Realität, die wir so akzeptieren müssen."

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