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40% mehr Anfragen auf der Nummer 147: Pro Juventute fehlen Fachkräfte.
Rund um die Uhr können Kinder und Jugendliche das Team von 147.ch per Telefon, SMS oder via Chat erreichen. Sie sind kostenlos für die Kinder und Jugendlichen da, bei allen möglichen Fragen und leisten erste Hilfe bei Suizid Gedanken. In den letzten zwei Jahren hat die Anfrage um rund 40 Prozent zugenommen. Das bringt Pro Juventute an ihre Grenzen.
Bei Fragen zu Freundschaft, Liebe, Sexualität, Schule, Beruf oder auch bei persönlichen Problemen helfen und beraten die Mitarbeitenden von Pro Juventute und 147.ch. Auch bei Suizid Gedanken können die Mitarbeitenden beraten und versuchen, die Kinder und Jugendlichen zu beruhigen und ihnen so das Leben zu retten. Seit der Corona Pandemie hat die Anfrage stark zugenommen, erzählt uns Lulzana Musliu, Leiterin Politik und Medien bei Pro Juventute. "Was wir sehen ist, dass die Beratungen viel komplexer geworden sind. Die Situation ist so, dass wir in einer Art Multikrise sind. Es sind diverse auch sehr grosse Themen die beschäftigen und nicht einfach so zu lösen sind", so Lulzana Musliu im Interview.
Pro Juventute ist eine, mit Spenden organisierte, Institution. Besonders von privaten Spenden finanzieren sie ihre Projekte. Das meiste Geld fliesst in die Hilfestelle 147.ch. Auch vom Bund wird Pro Juventute finanziell unterstützt. Dies mache aber nur ein kleiner Teil aus, erklärt Lulzana Musliu. Während den letzten Jahren und der Pandemie haben sie professionelle Unterstützung erhalten. Diese sei nun aber ausgelaufen. "Ähnlich wie Institutionen für psychische Erkrankungen kommen auch wir an unsere Grenzen. Die Hilfe ist nötiger denn je bei Kindern und Jugendlichen. Alleine im letzten Jahr haben wir 161 Krisen-Interventionen mit Krankenwagen und Polizei gemacht. Jugendliche die sich das Leben nehmen wollten konnten wir so retten. Im Jahr 2019 waren dies noch 57 solche Fälle", erklärt Lulzana Musliu von Pro Juventute.
Es brauche nun ein Umdenken in der Politik ist sich Lulzana Musliu sicher. Die Fälle häufen sich, die Fachkräfte schwinden und die Plätze in Institutionen werden für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen immer weniger.
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