Mehrere Zöpfe aus Menschenhaar; die Besitzer:innen sind teilweise bekannt. Trotzdem stellt sich die Frage, wie das Museum mit diesen Objekten umgehen soll. (Bild: ©Regionalmuseum Chüechlihus)
Verschiedene Patronen und Munitionspakete unterschiedlichen Alters (Bild: ©Regionalmuseum Chüechlihus)
Kaffeekanne, Herkunft und Alter unbekannt (Bild: ©Regionalmuseum Chüechlihus)
Fünf Stechbeitel mit stark abgenutzten Holzgriffen; das Museum verfügt über besser dokumentiertes, vergleichbares Werkzeug in seiner Sammlung (Bild: ©Regionalmuseum Chüechlihus)
Entsammelte Objekte neu inszeniert: Umsetzung aus dem Projekt "Accumulated.Garments" an der Hochschule für Kunst und Design (HEAD), Genf unter der Leitung von Elizabeth Fischer (Bild: ©HEAD─Genève, Raphaëlle Mueller)
Objektrat #AltSuchtNeu 2024: Das Gremium aus Langnau i.E. begleitet die Entsammlung im Regionalmuseum Chüechlihus in diesem Jahr (Bild: ©Andreas Reber)
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#AltSuchtNeu: Museum Chüechlihus zeigt vorerst zum letzen Mal Objekte, die es nicht mehr will
Das Regionalmuseum Chüechlihus eröffnet am Mittwoch, 3. April 2024, um 17.30 Uhr, die Ausstellung #AltSuchtNeu in Langnau i.E. An diesem Abend beginnt die vorerst letzte Entsammlung des Museums: Rund 400 Objekte sollen in diesem Jahr ein neues Zuhause finden. Gemeinsam mit der Bevölkerung entscheidet das Museum, wie mit den zu entsammelnden Kulturgütern umgegangen werden soll – denn darunter befinden sich in diesem Jahr auch sensible Materialien wie Echthaar oder Munition. Die Öffentlichkeit ist eingeladen, sich zu beteiligen und sich ab Mai um Kulturgüter zu bewerben.
Das Regionalmuseum Chüechlihus lädt am Mittwoch, 3. April 2024, um 17.30 Uhr, zu einer besonderen Eröffnung ein. Unter dem Motto #AltSuchtNeu werden ausgewählte Objekte gezeigt – von Bilderrahmen über handwerkliche Werkzeuge bis hin zu Kerzenständer, Textilien, Sofas und Vitrinen – die dem Museum keinen Mehrwert (mehr) bieten. Die rund vierhundert Exponate werden im Dachstock des Museums und auf ENTSAMMELN.CH präsentiert. Neu sind in diesem Jahr einige heikle Objekte ausgestellt, die Anlass zu Diskussionen geben könnten. Darf das Museum menschliches Haar oder Munition entsammeln? Und was unterscheidet ein Museumsobjekt von einem Alltagsgegenstand? Ausserdem werden in der diesjährigen Ausstellung Projekte von Hochschulen gezeigt, die sich mit Gegenständen aus dem letzten Entsammlungsjahr auseinandergesetzt haben.
Die öffentliche Projektlancierung bietet einen ersten Einblick in die Objektauswahl und die Möglichkeit, diese genauer anzuschauen. Musikalisch begleitet wird der Abend von «Cello Inferno» und «Flink Arbaro». Das Duo sorgt mit seinen zum Teil selbstgebauten Instrumenten für eine unvergessliche Atmosphäre. Auf die Besucher:innen warten passende kulinarische Spezialitäten. Der Eintritt ist frei.
Programm Entsammeln 2024
In den kommenden Monaten finden im Regionalmuseum Chüechlihus i.E. diverse Aktionen und regelmässig Veranstaltungen statt. Ziel ist es, die ausgewählten Objekte des Museums im Herbst an neue Besitzer:innen zu übergeben.
- Emmentaler Einwohner:innen sowie Heimatberechtigte sind ab April eingeladen, darüber abzustimmen, welche Kulturgüter das Museum entsammeln soll.
- Von Mai bis Juni erhalten alle Interessierten die Möglichkeit, sich mit einer guten Idee für einzelne oder mehrere Gegenstände zu bewerben – auch Personen und Institutionen ausserhalb des Emmentals.
- Die Emmentaler Bevölkerung und die Heimatberechtigten stimmen im Sommer über die eingegangenen Vorschläge zur Weiterverwendung der Objekte ab. Ein Gremium, bestehend aus Vertreter:innen der Bevölkerung und Fachleuten aus der Region, begleitet den gesamten Prozess.
- Die Objekte, die das Museum entsammelt, werden am Chüechlihus-Sunndig, dem 1. September 2024, von ihren neuen Besitzer:innen abgeholt. Der Anlass wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm begleitet.
Die Objekte sind von April bis September im Dachstock des Regionalmuseums Chüechlihus ausgestellt und auf der Website Entsammlen.ch zu sehen. (pd)
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