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"Bärewirts Töchterli" wird erneut um ein Jahr verschoben
"Bärewirts Töchterli" kommt diesen Sommer nicht zur Aufführung. Das Freilichtspiel im Dorf Signau wird erneut um ein Jahr verschoben.
Die Hoffnungen waren berechtigt. Nach der Corona-bedingten Absage im vergangenen Jahr setzten die Organisatoren alles daran, um das Freilichttheater "Bärewirts Töchterli" von Hans Grunder in diesem Sommer vor dem Gasthof Bären in Signau auf die Bühne zu bringen. Daraus wird nun aber nichts: "Wir haben entschieden, das Freilichtspiel erneut um ein Jahr zu verschieben", sagt Projektleiter Hans Flückiger gegenüber neo1.
Der definitive Entscheid fiel am Samstag heisst es in der Mitteilung der Organisatoren. "Nachdem der Bundesrat am Mittwoch lediglich langsame Öffnungsschritte in Aussicht stellte, ist die Planungssicherheit nicht gegeben", so der Projektleiter weiter. Es sei derzeit schwierig abzuschätzen, ob Mitte Juni eine Premiere und später weitere 28 Aufführungen mit etwa 130 Mitwirkenden sowie je über 430 Besuchern wirklich über die Bühne gehen könne. "Die Unsicherheit und das Risiko sind zu gross", betont Hans Flückiger. Zumal Ende April grosse Investitionen wie zum Beispiel die Zuschauertribüne oder die Lichttechnik mit entsprechenden Kostenfolgen anstehen würden. "Wir sind deshalb zum Schluss gekommen, dass es besser ist, das Projekt noch einmal zu verschieben", sagt er.
Standortfrage noch offen
Ob es 2022 tatsächlich zur Aufführung kommen wird, ist indes noch nicht ganz klar. Offen ist die Frage, ob der Gasthof Bären in einem Jahr den Theaterleuten zur Verfügung stehen wird. "Wir sind mit den Liegenschaftsbesitzern im Gespräch", erklärt Flückiger. Wenn der Bären nicht mehr zur Verfügung stehen sollte ist dies der definitive Todesstoss für das Theater, so ein verzweifelter Hans Flückiger.
Ein Ausweichen auf einen anderen Standort, etwa auf das Hämeli, wo die Theaterleute in der Vergangenheit regelmässig Aufführungen unter freiem Himmel in Szene setzten, stehe nicht zur Debatte. "Das Stück passt nicht an einen anderen Standort, wir wollen authentisch bleiben", betont der Projektleiter.
Das Geld wird knapp
Sollte die Aufführung im kommenden Jahr nicht zustande kommen, droht der Theatergruppe Signau und dem Verein Freilichttheater Signau das finanzielle Fiasko. Für das Projekt haben die beiden Vereine zusammengespannt und bis jetzt etwa 80’000 Franken investiert. Unter anderem für Werbung, die Miete von Räumlichkeiten, erste Kleiderentwürfe oder das Ticketing. Zudem haben die beiden Regisseure Barbara Bircher und Rolf Schoch Vorarbeiten geleistet, die entlöhnt wurden.
Hans Flückiger will nicht schwarzmalen, sagt aber dennoch deutlich: Könne "Bärewirts Töchterli" im Jahr 2022 nicht gespielt werden, drohe den Vereinen vermutlich der Konkurs. Obwohl die Sponsoren dem Projekt bislang die Stange gehalten haben. "Wir sind zuversichtlich, dass sie dies auch weiter tun werden", sagt Flückiger. Und von den 3300 bereits verkauften oder reservierten Tickets seien
"praktisch keine" zurückgekommen. Zuversichtlich ist der Projektleiter ebenso mit Blick auf die Mitwirkenden. Er geht davon aus, dass ein Grossteil dem Vorhaben weiterhin die Treue halten wird. (pd/neo1)
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