Denkpause beim Neubauprojekt Pfarrmatte in Escholzmatt

Das Neubauprojekt Schulhaus Pfarrmatte in Escholzmatt wird voraussichtlich wesentlich teurer als gedacht. Ausserdem melden Vereine teils gar keinen Bedarf mehr an, da sich die Situation in den Sälen der Escholzmatter Wirtshäuser im letzten Jahr geändert hat. Die Gemeinde Escholzmatt-Marbach legt deshalb nach den Informationsveranstaltungen für die Bevölkerung einen Zwischenschritt ein. Es soll eine ausgiebige Diskussion über das Projekt stattfinden. Wünschbares müsse von Machbarem getrennt werden, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. 

Direkt neben Kirche und Friedhof ist in Escholzmatt ein Ersatzneubau des Schulhauses Pfarrmatte geplant. An die bestehende Turnhalle soll ein Gemeindesaal mit Küche für Veranstaltungen bis 280 Personen angebaut werden. Aucb der Pfarrsaal, die Bibliothek und Ludothek sowie ein zusätzliches Probelokal sollen Platz finden. Ob das Projekt jedoch in dieser Form zustande kommt, ist fraglich. Es käme auf Gesamtkosten von 17,7 Millionen Franken zu stehen, wesentlich teurer also als die im Wettbewerb ausgewiesenen rund 14 Millionen. Verschiedene mögliche Nutzer haben jetzt Bedenken angemeldet. Die Kirchgemeinde bespielsweise ist laut der Mitteilung der Gemeinde mit dem Projekt zwar sehr zufrieden, kann aber die dafür errechneten Kosten nicht tragen. Von den Vereinen heisst es, dass sich die Situation in den Wirtshäusern in Escholzmatt im vergangenen Jahr derart verändert hat, dass sich einige Vereine mit dem Angebot dort mittelfristig ausreichend bedient sehen. Die Schule ihrerseits ist nicht überzeugt, dass der Zeitplan ihren Bedürfnissen entsprechend ist. Die offenen Fragen und die hohen Kosten führen jetzt zu einer Denkpause. "Es ist ein Projekt für drei Generationen, da kommt es auf ein paar Monate mehr nicht an", begründet Gemeindeamman Pius Kaufmann den Zwischenschritt. Voraussichtlich Ende Sommer soll ein Grundsatzentscheid fallen, ob das Projekt weitergeführt wird. Falls ja, könnte an der Gemeindeversammlung vom Herbst ein Planungsprojekt verabschiedet und danach das Vorprojekt fertig ausgearbeitet werden.