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"Es ist eine sehr grosse Unzufriedenheit" - Christoph Spycher reagiert auf Saisonstart des BSC YB
Die Young Boys stecken nach drei Spieltagen in der neuen Saison schon in der Krise. Mit Solidarität, einigen Korrekturen und vielleicht Verstärkung von ausserhalb will der Meister wieder auf Kurs kommen.
Drei Spiele, drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 2:9: Meister YB ist katastrophal in die neue Saison gestartet. YB-Verwaltungsrat Christoph Spycher gesteht, dass er aufgrund der schlechten Leistungen schlecht schläft.
Nach einem 1:2 gegen Aufsteiger Sion, einem 1:3 gegen Servette und einer 0:4-Niederlage gegen St. Gallen, hat YB unter Trainer Patrick Rahmen einen historisch schlechten Saisonstart hingelegt. Am Montag äußert sich YB-Verwaltungsrat / zuständig für den Sport, Christoph Spycher im YB-TV.
Spycher gibt zu, dass es ihm nicht gut geht: „Es herrscht große Unzufriedenheit. Ich habe in dieser Woche sicher weniger geschlafen als sonst. Es ist klar, dass uns das allen in der sportlichen Führung zu denken gibt. Wir machen uns viele Gedanken darüber, was wir beeinflussen können, um aus dieser Situation herauszukommen.“
Spycher nennt mehrere Gründe für den misslungenen Saisonstart. Das Team sei „auf dem Platz noch nicht die Einheit, die wir uns vorgestellt haben“. Zudem gäbe es Spieler, die ihre Leistung nicht abrufen könnten, und es kämen Verletzungssorgen hinzu.
„Uns fehlt derzeit auf dem Spielfeld etwas die Persönlichkeit. Loris Benito ist auf dem Weg zurück. Auch die Verletzung von Ali Camara eine Woche vor Saisonstart hat uns extrem hart getroffen.“ Der Ausfall beider Spieler sei besonders bitter: „Das sind zwei Spieler, die die gesamte Mannschaft besser machen“, sagt Spycher. Auch der erfahrene Saidy Janko fehlt. All dies führt dazu, dass das Team „aktuell instabiler“ ist.
Wird YB auf dem Transfermarkt noch aktiv?
„Wir wollten auf dem Transfermarkt aktiv werden, aber durch die Europameisterschaft kam das sehr spät in Gang“, erklärt Spycher. „Wir sondieren ständig Spieler, aber bisher konnten wir noch keinen verpflichten, weil sie noch davon träumen, in einer Top-5-Liga unterzukommen oder noch einen Vertrag haben.“ Finanzielle Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle. YB wird seinen Weg der letzten sieben Jahre fortsetzen.
Auf Kritik an der Transferpolitik angesprochen, betont Spycher, dass YB bereit sei, Geld in die Hand zu nehmen, aber es gebe Grenzen. „Wir werden nicht plötzlich zweistellige Millionenbeträge ausgeben. Geduld ist gefragt. Die Verletzungen treffen uns hart, aber wir werden sicher noch etwas machen.“ Spycher bleibt optimistisch: „Wir werden da als Einheit rauskommen.“
Ob er als Spieler schon einmal einen Saisonstart mit drei Niederlagen erlebt habe, könne Spycher nicht sagen. Aber er habe viele schwierige Phasen durchgemacht. „Wir alle wissen, wie man aus solchen Situationen herauskommt. Es geht nur über harte Arbeit und als Einheit“, sagt der 46-Jährige.
„Die Hauptverantwortung werde ich immer übernehmen, solange ich bei YB bin“, so Spycher. „Wir werden auch schauen, wer mitgeht. Steve von Bergen und Patrick Rahmen gehen als gute Beispiele voran. Jeder muss jetzt einen Schritt nach vorne machen und Verantwortung übernehmen. Am Sonntag gegen Zürich sollen die ersten Punkte her.“
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