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Langenthal will wieder aus Gemeindeverband Alterszentrum Lotzwil austreten
Was, wenn man eine Mitgliedschaft bekommt, die man gar nicht haben will? Eine Fusion zweier Gemeinden bringt manchmal auch Pflichten mit sich, die für die neue, grössere Gemeinde gar nicht Sinn machen. Die Stadt Langenthal, die vor einem Jahr mit Obersteckholz fusionierte wurde mit der Fusion automatisch Teil des Gemeindeverbandes des Alterszentrums Lotzwil. Jetzt will die Stadt wieder austreten. Deshalb wird am 15. Mai darüber abgestimmt.
Vor etwas mehr als einem Jahr fusionierte die Stadt Langenthal mit der Gemeinde Obersteckholz - neo1 berichtete. Dadurch hat Langenthal aber auch Aufgaben übernommen, die die Stadt gar nicht will. Obersteckholz war im Gemeindeverband, der das Alterszentrum Lotzwil betreibt. Durch die Fusion ist auch Langenthal automatisch in dem Verband. Dass Langenthal dort mitreden kann, sei für den Gemeindeverband aber gar nicht so gut, Langenthal alleine habe so viele Einwohner:innen wie die anderen Gemeinden Lotzwil, Madiswil, Bleienbach, Oeschenbach und Rütschelen zusammen. Und hätte so auch zu viel Gewicht, sagt die zuständige Gemeinderätin Martina Moser: "Ausserdem ist das ein Engagement, welches die Stadt nicht mehr macht. Wir sind der Meinung, dass kommunale Strukturen bei einem Alterszentrum nicht mehr Sinn macht. Das haben wir bei dem Alterszentrum Halsibrunnen in Langenthal auch so umgesetzt. Darum wollen wir auch hier die selbe Strategie fahren."
Volksabstimmung nötig
Der Gemeinderat hat darum beim Stadtrat Langenthal beantragt, dass die Stadt auf Ende Jahr hin wieder aus dem Gemeindeverband austritt. Das hat der Rat im Februar mit 38 Ja-Stimmen und einer Enthaltung genehmigt. Weil es eine Angelegenheit ist, die mit der Fusion zu tun hat, muss aber auch noch das Stimmvolk über den Austritt abstimmen. Die Abstimmung ist am 15. Mai 2022.
Der Austritt sei vorher mit dem Gemeindeverband gut diskutiert worden. Es gebe eine Abmachung, dass interessierte Einwohner:innen, vor allem vom Ortsteil Obersteckholz in den nächsten 10 Jahren weiterhin gleichberechtigt behandelt werden, wenn sie im Alterszentrum Lotzwil wohnen wollen, so Martina Moser.
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