Trotz gutem Abschluss 2023: Die finanzielle Lage von Huttwil bleibt angespannt

Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Plus von gut einer Million Franken ab. Die Gemeinde Huttwil kann positive Zahlen für das Jahr 2023 präsentieren. Das freut den zuständigen Gemeinderat Marcel Sommer. Der Abschluss sei aber trügerisch und es brauche trotz allem eine Steuererhöhung.

Schuld daran ist vor allem, das Storm-Unternehmen Industrielle Betriebe Huttwil IBH, welches der Gemeinde Huttwil gehört. "Da wir das Verwaltungsvermögen über 16 Jahre abschreiben gibt das buchhalterisch jedes Jahr ein Gewinn von über 560'000 Franken, welche die Rechnung beschönigen", erklärt Marcel Sommer.

Das Problem von Huttwil bleiben die Steuereinnahmen. Auch wenn die Gemeinde im letzten Jahr mehr Einnahmen aus den Steuern hatte, mach Huttwil immer noch Schulden. In erster Linie die Einkommenssteuern machen Marcel Sommer Kopfschmerzen: "Das ist unsere Hauptherausforderung in Huttwil. Die Schere geht immer wie mehr auf. Wir ziehen mit günstigem Wohnraum eher steuerschwache Menschen an und deshalb sind wir auch auf die finanzielle Hilfe des Kantons Bern angewiesen", so Marcel Sommer. Diese "Almosen" will niemand als Gemeinde, aber es sei nun mal ein Fakt, dass Huttwil diese Hilfe braucht.

Weil auch künftig viele und grosse Investitionen auf Huttwil zukommen (z.B. neuer Schulraum), wird die Gemeinde nicht um eine Steuererhöhung herumkommen. Diese wurde auch schon mehrmals angekündigt. neo1 hat berichtet. "Wir haben zum ersten Mal eine Steuererhöhung im Finanzplan. Ein absolutes Novum", sagt der zuständige Huttwiler Gemeinderat.
Die Steuerthematik wird dann beim nächsten Budget relevant sein. Sprich im Vorfeld für die Gemeindeversammlung im Dezember.
Nun kann Marcel Sommer zuerst am 10. Juni die guten Zahlen des letzten Jahres der Bevölkerung präsentieren.