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| Verkehr

Das ASTRA will künftig Baustellen-Stau mit Brücken umgehen

Unterhaltsarbeiten auf Autobahnen mit Spurabbauten können auf Hauptachsen nur nachts ausgeführt werden. Bedingt durch das ständig wachsende Verkehrsvolumen werden die Zeitfenster für Nachtarbeiten jedoch immer kürzer. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) begegnet dieser Problematik unter anderem mit einer mobilen Baustellenbrücke. Die ASTRA Bridge ermöglicht zwei Spuren für den Verkehr, unter ihr wird gearbeitet. Der erste Einsatz ist für 2022 geplant.

Spurabbauten für Unterhaltsarbeiten sind beim heutigen Verkehrsaufkommen auf vielen Autobahnabschnitten tagsüber schon länger nicht mehr möglich. Entsprechend müssen immer mehr Bauarbeiten auf den Nationalstrassen in Nachtarbeit ausgeführt werden. Die dazu notwendigen Schutzmassnahmen für die Bauarbeiter müssen jeden Abend montiert und am Morgen nach dem Baueinsatz wieder demontiert werden. Dies ist aufwändig und verkürzt die Zeitfenster für die eigentliche Arbeit. Da das Verkehrsaufkommen auch nachts weiter zunimmt, geht das ASTRA davon aus, dass künftig ein Spurabbau ohne Stau auf den Hauptachsen (v.a. A1/A2) erst nach 23 Uhr möglich sein wird. Wegen der tieferen Lärmgrenzwerte sind zudem nachts einige Arbeiten nicht möglich (z.B. lärmintensive Abbrucharbeiten). Um diesen Problemen entgegen zu wirken, hat sich das ASTRA für die Entwicklung und den Bau der ASTRA Bridge entschieden.

Oben fahren, unten bauen

Die ASTRA-Bridge ist eine mobile Brücke. Sie wird über der zu sanierenden Fahrbahn aufgebaut. Der Verkehr wird zweispurig darüber geführt. Sie ist knapp 240 Meter lang und kann mit 60 km/h befahren werden. Die Auffahrts- und Abfahrtsrampen weisen ein Gefälle von gut 6 Prozent auf. Unter der Brücke stehen rund 100 Meter für die eigentlichen Bauarbeiten zur Verfügung. Die Ver- und Entsorgung der Baustelle erfolgt über eine Logistikspur neben der ASTRA Bridge. Sind die Arbeiten unter der Brücke abgeschlossen, fährt sie ferngesteuert 100 Meter weiter für den nächsten Bauabschnitt.

Die ASTRA Bridge sorgt nicht nur für eine hohe Verkehrskapazität. Durch die räumliche Trennung von Baustelle und Fahrbahn erhöht sie die Arbeitssicherheit für die Bauarbeiter.

Die ASTRA Bridge kann zweispurig mit einer Geschwindigkeit vom 60 km/h befahren werden. Wie bei den übrigen Baustellen auf dem Autobahnnetz sind die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu besonderer Vorsicht aufgefordert. Wenn möglich sollten sie versetzt fahren.

Aktueller Stand

Die einzelnen Elemente für die ASTRA Bridge werden im Moment gebaut. Die fertiggestellten Elemente werden vom Hersteller mit Lastwagen zum vorgesehenen Lagerplatz der Brücke in Rothrist (innerhalb der Verzweigung Wiggertal) transportiert. Die ersten Teile sind am 26. Juli 2021 eingetroffen. Bis im Spätherbst werden alle Elemente vor Ort sein und zum ersten Mal zusammengebaut, damit die ASTRA Bridge als Ganzes getestet werden kann.

Der ASTRA Bridge-Prototyp kostet rund 20 Millionen Franken und kann nach Abschluss eines Bauprojekts und einer Wartungsphase bei einem nächsten Bauvorhaben wieder eingesetzt werden.

Fallen die Tests zufriedenstellend aus, wird die ASTRA Bridge im Frühling 2022 als Pilotprojekt bei Belagssanierungen auf dem A1-Abschnitt zwischen Recherswil und Kriegstetten zum Einsatz kommen. (pd)

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