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Der Gemeinderat stellt erste Weichen für das Verkehrsregime in Langenthal
Tempo 50 auf den Hauptachsen, Tempo 30 in den Wohnquartieren und punktuelle Begegnungszonen: Mit diesen Massnahmen will der Gemeinderat den Verkehr in Langenthal verträglicher und sicherer machen. Zudem plant er, mit verkehrslenkenden Massnahmen das Stadtzentrum vom Durchgangsverkehr zu entlasten und aufzuwerten.
Die Entscheide des Gemeinderates betreffen einen vorgezogenen Teil des Massnahmenpakets "Verkehrslösung Langenthal", für welches derzeit intensive Planungsarbeiten im Gang sind. Es geht dabei um die Umsetzung der zwei Projekte Agglomerationsprogramm 3. Generation (AP3) und Buslinienkonzept. Das Massnahmenpaket ist in 14 Teilprojekte unterteilt und beinhaltet diverse Strassenumgestaltungen und -aufwertungen sowie Verbesserungen für den Bus-, Velo- und Fussverkehr. Im Fokus steht das ganze Stadtgebiet, insbesondere aber das Stadtzentrum, erklärt der Stadtpräsident Reto Müller auf Anfrage.
Vorrangig wurden zwei Themen, sogenannte Vorlose, bearbeitet, die für die Umsetzung der weiteren Massnahmen von übergeordneter Bedeutung sind: Nämlich die Frage nach dem Temporegime auf dem Stadtgebiet so-wie die Frage, wie das Stadtzentrum künftig von Verkehr entlastet und aufgewertet werden könnte. Beide Vor-lose wurden auf der Basis bestehender städtischer Planungen und Begehren aus der Bevölkerung bearbeitet.
Vorlos "Temporegime"
Für das künftige Temporegime sieht der Gemeinderat eine klare Hierarchie vor: Auf den Hauptverkehrsachsen, die das Rückgrat des regionalen Verkehrsnetzes bilden, soll Tempo 50 gelten, in Wohnquartieren Tempo 30. An verkehrsexponierten Stellen, wo Sicherheit und Koexistenz besonders im Fokus stehen, sollen Begegnungszonen (Tempo 20, Fussgängervortritt) eingeführt werden. Mit diesen Massnahmen wird nicht zuletzt dem Wunsch der Bevölkerung Rechnung getragen, gingen doch bei der Stadt seit 2007 über 30 Begehren für Tempo 30 ein.
Vorlos "Gesamtbetrachtung Zentrum"
Stadtpräsident Reto Müller sagt: "Wir haben viel zu viel Verkehr im Zentrum. Pro Tag fahren 10'000 Fahrzeuge durch das Stadtzentrum. Die Strassen sind für täglich 3'000 Fahrzeuge ausgelegt". Das Stadtzentrum soll vom Verkehr entlastet und aufgewertet werden. Dies sehen sowohl die Massnahmen aus dem AP3 als auch das Entwicklungskonzept Stadtzentrum vor. Das Stadtzentrum soll für den motorisierten Individualverkehr weiterhin erreichbar sein. Voraussetzung sind attraktive Parkierungsmöglichkeiten rund um das Zentrum. Um das Stadtzentrum aufzuwerten, ist vor allem eine Entlastung der Zentrumsachse Bahnhof / St. Urbanstrasse anzustreben. Dazu wurden diverse Massnahmen eingehend geprüft. Der Konzeptplan "Gesamtbetrachtung Zentrum" sieht im Stadtzentrum weitere Tempo-30-Zonen und Begegnungszonen vor. Zudem wird auf den Zentrumsachsen die Durchfahrt beschränkt.
Mit der Verabschiedung der Konzeptpläne für die beiden Vorlose "Temporegime" und "Gesamtbetrachtung Zentrum" hat der Gemeinderat die Stossrichtung für das künftige Verkehrsregime in der Stadt Langenthal vorgespurt. Die Ergebnisse aus den Vorlosen bilden nun eine verbindliche Grundlage für die weitere Bearbeitung des Grossprojekts "Verkehrslösung Langenthal" bzw. der diversen Teilprojekte und werden zugleich in den Verkehrsrichtplan integriert.
In der weiteren Bearbeitung werden nun die Betriebs- und Gestaltungskonzepte sowie anschliessend die jeweiligen Vorprojekte erarbeitet. Ziel ist es, die Teilprojekte bis 2027 realisiert zu haben. (neo1 / pd)
Der Ergebnisbericht der beiden Vorlose "Temporegime" und "Gesamtbetrachtung Zentrum" kann auf der Website eingesehen werden: www.langenthal.ch/verkehrsloesung
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