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Hochwasser
Die Emme – oft friedlich und manchmal kaum zu bändigen. Das Emmental mit dem Einzugsgebiet der Emme ist Hochwasserland. Die «Ämmeschlange», welche schon Jeremias Gotthelf in seinen Erzählungen erwähnte lehrt die Anwohnenden an der Emme auch heutzutage noch regelmässig das Fürchten.
Das weil die Bedingungen für Hochwasser im Oberen Emmental optimal seien, erklärt Rolf Weingartner, emeritierter Professor für Hydrologie: «Erstens ist das Relief perfekt, die Abhänge steil, sprich das Wasser fliesst schnell ab. Zweitens ist der Untergrund unter der Erdschicht mit Nagelfluh oder Sandstein nicht durchlässig und lässt so noch mehr Wasser abfliessen».
Dann bildet sich eine Flutwelle, welche das Flussbett herunterrollt. «Die Ämmeschlange bildet sich deshalb, weil das Wasser zuvorderst durch die Reibung stärker abgebremst wird als das nachfolgende». Dadurch entstehe diese Auftürmung.
Der Klimawandel als möglicher Antreiber
Dass grosse Unwetterereignisse tatsächlich öfter auftreten als früher, sei nicht belegt, so Mario Rindlisbacher vom Wetterdienst Meteotest Bern: «Die grossen, gewichtigen Ereignisse treten zu selten auf, um jetzt schon eine verlässliche Statistik führen zu können».
Was klar ist: Wird es wärmer, kann die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichern. «Pro Grad kann die Atmosphäre 7% mehr Wasser speichern. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Temperatur in der Schweiz um etwa 2,2 Grad gestiegen. Das bedeutet also mehr Feuchtigkeit und auch mehr Potenzial für Gewitter oder Starkregen».
Man könne aber nicht einfach pauschal sagen: es wird wärmer, also gewittert es mehr. «Das wäre zu einfach», so Mario Rindlisbacher.
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