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"Vom Glück vergessen" - Heinz Kräuchi im neo1-Wochengespräch
Er ist ein sogenannter "Grüebeler". Heinz Kräuchi musste als junger Bub, weil seine Eltern sich scheiden liessen, ins "Gruebe"-Heim in Niederwangen in der Gemeinde Köniz. Er war betroffen von einer sogenannten fürsorgerischen Zwangsmassnahme und erlebte schlimmste Jahre mit psychischer und physicher Gewalt. Nun erzählt er seine Geschichte in einer neuen Ausstellung im Historischen Museum Bern.
Heinz Kräuchi sein Weg an die Öffentlichkeit begann mit einem Buch über die "Gruebe Buebe". Der ehemalige Heimleiter versuchte mit allen Mitteln, dass das Buch aus den Regalen und Bibliotheken verschwindet, da er sich falsch zitiert gefühlt hat. Als dies gelang, sorgte dies für viele Reaktionen von Betroffenen aber auch Historiker:innen. "Einfach so ein Stück Geschichte zu streichen ging in den Augen von vieler nicht. Und da kam ich als Betroffener ins Spiel", erzählt Heinz Kräuchi im Gespräch mit neo1. Zusammen mit anderen Fachpersonen konnte der ehemalige "Grüebeler" wieder ein Buch herausgeben und von seinem Schicksal erzählen.
Ab da an, sieht sich Heinz Kräuchi in der Rolle der Stimme, all deren, welche Opfer wurden von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen wurden. "Ich fühlte mich nie gedrängt aber wusste, weil ich auch Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit habe, dass ich etwas machen musste", sagt Heinz Kräuchi. Er engagiert sich seither auch mit Hilfe politisch für die Anliegen der Betroffenen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen.
"Da sind so Ausstellungen zentral wichtig. Für auch die Öffentlichkeit zu informieren, was eigentlich alles passiert ist. Weil auch noch heute spüren die Betroffenen Folgeschäden, weil sie zum Beispiel keine Schule oder Ausbildung machen konnten. Dazu kommen die jetztigen Generationen, welche vielleicht nun besser verstehen weshalb der Grossvater, die Mutter, der Onkel so sind wie sie sind", meint Heinz Kräuchi im neo1-Wochengespräch.
Seine Geschichte mit dem "Gruebe"-Buch, wie er gemerkt hat, dass er betroffen ist aber auch wie er zum Solidaritätsbeitrag des Kantons steht, erzählt Heinz Kräuchi im neo1-Wochengespräch.
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