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| Politik

Drohender Wegzug von Deligno: Gemeinden sind nicht erfreut

Die Nachricht schlug ein: Die CEO der Sägerei deligno AG in Zollbrück kündete an, aus dem Emmental wegzuziehen, wenn es nicht bald vorwärts geht mit der Baubewilligung für ihr Modernisierungsprojekt. Gegen die Baubewilligung gab es eine Beschwerde, daher werden die Wegzugpläne nun konkretisiert. Die beiden betroffenen Gemeinden Lauperswil und Rüderswil sind darüber nicht erfreut.

Nach langem Hin und Her freute sich die Sägerei deligno AG, als sie vor rund zwei Monaten die Baubewilligung für ihr Modernisierungsprojekt bekamen. Doch nun haben Einsprecher aus Lauperswil dagegen eine Beschwerde beim Kanton eingereicht. Bis diese entschieden ist, liegen die Baupläne nun wieder auf Eis. Aus diesem Grund will die CEO Monika Walser die Wegzugspläne nun vorantreiben, sagt sie gegenüber neo1.

In den beiden Gemeinden Lauperswil und Rüderswil kommen diese Pläne nicht gut an. So sagen die Gemeindepräsidenten auf Anfrage von neo1, dass ein Wegzug grosse Folgen für die Arbeitsplätze in der Region habe. Denn die deligno AG beschäftigt in Zollbrück dutzende Mitarbeitende. Zudem wäre auch die hiesige Waldwirtschaft betroffen. Denn die deligno AG verarbeitet fast alle Weisstannen, die in der Region geschlagen werden und verarbeitet sie. Das Holz wird bis nach Japan exportiert. Wäre die Sägerei nicht mehr in der Region, könnte das Holz nicht mehr so verarbeitet und verkauft werden, sagt der Gemeindepräsident von Lauperswil, Christian Baumann.

Betroffen wäre auch der Wärmeverbund Zollbrück, dessen Heizzentrale von der deligno AG betrieben wird. Bei einem Wegzug müssten die Eigentümer des Wärmeverbundes - unter anderem die beiden Gemeinden - eine neue Lösung finden, um den Wärmeverbund weiter zu betreiben. Das würde vor allem höhere Kosten bedeuten, sagt Roland Rothenbühler, Gemeindepräsident von Rüderswil und Verwaltungsratspräsident der Wärmeverbund Zollbrück AG dazu. Die Zukunft des Wärmeverbundes wäre zwar gesichert, aber sie hätten einen grossen Mehraufwand.

Die Beschwerde der Einsprechenden, welche auf der anderen Seite der Emme visàvis der deligno AG wohnen, wird nun vom Kanton Bern behandelt. Die Gemeinde Lauperswil, auf deren Grund das Bauprojekt realisiert werden soll, hat bei ihrer Sitzung am Donnerstag das weitere Vorgehen für ihre Stellungnahme zur Sache besprochen, sagt Baumann. Die Einsprechenden, die gegenüber neo1 nicht Auskunft geben wollten, kritisieren vor allem den Lärm der Sägerei. Zudem möchten sie, dass aus dem Areal ein Naherholungsgebiet werde. Der Lärmgrenzwert werde aber eingehalten, sagt Baumann dazu. Das hätten Gutachten gezeigt. Und die Sägerei liege in einer Arbeitszone, die wohl nie in eine Naherholungsgebietszone umgewandelt werde. Er und Roland Rothenbühler von Rüderswil gehen daher davon aus, dass der Kanton die Beschwerde ablehnen wird. 

"Ich bin optimistisch, dass wir einen Kompromiss finden, mit dem die Einsprecher und auch die deligno AG zufrieden sind", hofft Rothenbühler. Bis ein Entscheid des Kantons vorliegt, dürfte es aber noch einige Monate dauern, heisst es weiter. Denn die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam.

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