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Verteilzentrum in Roggwil: Kann Lidl nun definitiv bauen?
Der deutsche Discounter Lidl kann sich Hoffnungen machen: Das Verwaltungsgericht hat einen Entscheid der Kantonsverwaltung gekippt. Steht nun eine Verhandlung vor dem Bundesgericht bevor?
Die Zukunft des Lidl-Projekts am Bahnhof Roggwil-Wynau bleibt weiterhin umstritten, ob aus einer Industriebrache ein Verteilzentrum entstehen soll.
Es war eine Enttäuschung für die Behörden aus sechs Gemeinden in den Kantonen Aargau und Luzern, die sich seit Jahren gegen den Bau eines Lidl-Verteilzentrums auf der Gugelmann-Brache in Roggwil wehren. Sie befürchten, dass der zusätzliche Lastwagenverkehr ihre Dörfer belasten würde, da sie an den Strassen zu den nahe gelegenen Autobahnanschlüssen in Rothrist und Reiden liegen.
Jedoch hat das Verwaltungsgericht in Bern nun entschieden, dass der erwartete Mehrverkehr die Dörfer nicht erheblich beeinträchtigen würde. Daher seien die sechs Gemeinden nicht berechtigt, eine Beschwerde einzureichen.
Mit diesem Urteil werden die planerischen Eckwerte, die von der Gemeinde Roggwil an der Urne gebilligt und später vom kantonalen Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) bestätigt wurden, wieder gültig. Sie machen den Bau des Verteilzentrums möglich.
Vor gut einem Jahr schien es für die sechs Gemeinden noch Licht am Ende des Tunnels zu geben, als sie gegen den Bescheid des AGR Beschwerde einlegten und vor der Direktion von Regierungsrätin Evi Allemann (SP) Recht bekamen. Doch auch die Direktion kam zu dem Schluss, dass der Verkehr in den sechs Gemeinden kaum zunehmen würde. Stattdessen stellte sie jedoch fest, dass der geplante Gebäudekomplex des Verteilzentrums den gesetzlich festgelegten Gewässerraum verletzen würde.
Die Gemeinden sind ernüchtert über diese Entscheidung des Verwaltungsgerichts, heisst es im Bericht der Berner Zeitung. Sie prüfen noch, ob sie den Fall an das Bundesgericht weiterziehen werden. Inzwischen zeigt sich die Gegenseite erleichtert. Lidl kündigte an, nach Rechtskraft des Urteils die nächsten Schritte zu unternehmen, und auch der Gemeindepräsident von Roggwil, Benjamin Kurt (SVP), fühlt sich bestätigt.
Roggwil stand nicht immer hinter dem Projekt. neo1 hat berichtet. Zunächst lehnte die Gemeindeversammlung im August 2020 das Vorhaben ab, doch dieser Beschluss wurde wegen Verstößen gegen die damals geltenden Corona-Regeln annulliert. Im Sommer 2021 wurde die Vorlage dann angenommen, und damit stand die Ampel für Lidl erneut auf Grün.
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