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| Politik

Wolhusen: Regierung hat Angebot für Spital definiert

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) wird an seinem Standort Wolhusen künftig weniger Betten betreiben als heute. Die Zahl der Betten in der stationären Grundversorgung soll aber höher sein als bislang kommuniziert. Dies sieht das revidierte Leistungsangebot vor, das der Regierungsrat beschlossen hat.

Das Luks will an seinem Standort Wolhusen das 1972 eröffnete Spital durch einen Neubau ersetzen. Das Gebäude, das 2028 in Betrieb gehen soll, dürfte 172 Millionen Franken kosten.

Nicht die Immobilie, sondern das Angebot des neuen Spitals war in den letzten Monaten und Jahren Gegenstand von teils heftigen Debatten. Befürchtet wurde im Entlebuch und im Hinterland, dass die Leistungen stark abgebaut werden könnten. Ein 2022 vom Regierungsrat kommuniziertes Leistungsangebot liess noch viele Fragen offen.

Nun hat der Regierungsrat das Leistungsangebot überarbeitet und neu festgelegt. Im Luks Wolhusen werde weiterhin ein umfangreiches Grundversorgungsangebot im bisherigen Umfang angeboten, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit.

«Versorgungsrelevant»

Der Standort Wolhusen sei «versorgungsrelevant», erklärte Gesundheits- und Sozialdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) an einer Medienorientierung. Es sei nicht nur für die regionale, sondern auch für die kantonale Gesundheitsversorgung wichtig. So könne es mit seinem Angebot helfen, Spitzen am Zentrumsspital in Luzern zu brechen, damit dort genügend Kapazitäten für schwere Fälle und spezialisierte Eingriffe zur Verfügung stünden.

Das heutige Spital in Wolhusen verfügt über 100 Betten, in Betrieb sind rund 90. Das neue Spital wird nur noch 80 Betten haben. Die Bettenzahl werde damit dem Bedarf angepasst, sagte Tschuor. «Wir bauen keine Betten auf Vorrat». Es müsse nicht alles an allen drei Luks-Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen angeboten werden.

Mehr Betten für Grundversorgung

Bislang waren für Wolhusen nur noch 20 Betten für die stationäre medizinische und chirurgische Grundversorgung sowie die Gynäkologie und Geburtshilfe vorgesehen. Der Regierungsrat verdoppelte diese Zahl auf 40, weil mit nur 20 Betten eine Sicherstellung der Grundversorgung für das Entlebuch und das Hinterland schwierig wäre.

Die restlichen Betten sind vor allem auf die überregionale Versorgung ausgerichtet. Unverändert blieben die 20 Betten für die Orthopädie, welche Tschuor als «Leuchtturmprojekt» des Luks Wolhusen bezeichnete.

Von 40 auf 20 reduziert wurde die Zahl der Betten für die Rehabilitation. Die Reha solle vor allem in spezialisierten Einrichtungen angeboten werden, sagte die Gesundheitsdirektorin.

Auf leichte Fälle ausgerichtet

Das Leistungsangebot umfasst eine akutsomatische Grundversorgung mit einer 24-Stunden-Notfallversorgung. Wie bis anhin, werden dort vor allem leichte Fälle betreut, wie Tschuor sagte. Die Notfallpraxis ist rund um die Uhr besetzt. Das Spital wird über je zwei Operationssäle für ambulante und stationäre Eingriffe verfügen.

Statt mit einer Intensivpflegestation wird das Spital mit einer Intensivüberwachungsstation ausgestattet. Patienten könnten dort zum Beispiel nach einem Herzinfarkt stabilisiert und dann allenfalls nach Luzern gebracht werden, sagte Tschuor.

Dieser Punkt könnte noch zu Diskussionen führen. Eine Volksinitiative der SVP verlangt ausdrücklich, dass das Luks an allen drei Spitalstandorten eine Intensivpflegestation anbieten müsse. Zum Leistungsangebot in Wolhusen gehören gemäss Regierungsbeschluss ferner ein Sprechstundenangebot, ein Rettungsdienst sowie ein Aus- und Weiterbildungsangebot.

Mehrkosten gegenüber heute

Das nun beschlossene Pflichtenheft für Wolhusen hat gemäss Regierungsrat unter den geprüften Modellen das beste Kosten-Nutzenverhältnis. Er rechnet mit ungedeckten jährlichen Kosten, die der Kanton übernehmen muss, zwischen 8,2 und 14 Millionen Franken.

Diese Kosten seien vertretbar, teilte die Staatskanzlei mit. Bereits heute beliefen sich die von den ordentlichen Tarifen nicht abgedeckten Kosten auf 8 Millionen Franken. Der Anstieg wird in der Mitteilung mit den höheren Abschreibungen für den Spitalneubau erklärt.

Flexibilität gewährleisten

Der Regierungsrat will zudem, dass das neue Spital so geplant und gebaut wird, dass es späteren Entwicklungen angepasst werden könne. Dazu gehört auch eine mögliche Erweiterung um 20 Betten.

Die Diskussionen um das künftige Spital Wolhusen haben nicht nur zu einer SVP-Initiative, sondern auch zu Aktivitäten im Kantonsrat geführt. Als deren Resultat hat dessen Kommission für Gesundheit, Arbeit und soziale Sicherheit (Gask) am Mittwoch eine Änderung des Spitalgesetzes vorgelegt. Demnach soll das Grundangebot der Luzerner Spitäler im Gesetz verankert werden. Das festgelegte Leistungsangebot sei damit kompatibel, teilte die Staatskanzlei mit.

Die offenen Fragen löste bei vielen Menschen im Entlebuch und Hinterland Unbehagen aus. Befürchtet wurde, dass das Angebot gekürzt werden könnte. Es gibt deswegen Bestrebungen im Gesetz festzuschreiben, dass das Luzerner Kantonsspital an allen drei Standorten eine Grund- und Notfallversorgung anbieten müsse.

Der Verwaltungsrat der Luks-Gruppe, zu der das Spital Wolhusen gehört, hatte im Sommer 2023 einen Baukredit über 172 Millionen Franken für den Spitalneubau freigegeben. Der Neubau soll 2028 in Betrieb genommen werden. Der heutige Bau war 1972 als Kreisspital Wolhusen eröffnet worden.

(sda, neo1)

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